Helmut Schmidt: Sein Leben in Bildern
Helmut Schmidt war der Held der Hamburger Sturmflut, Mehrfachminister und Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Am 23.12.2018 wäre er 100 Jahre alt geworden.
Am 23. Dezember 1918 wurde Helmut Schmidt als älterer von zwei Brüdern in Hamburg-Barmbek geboren. Seine Eltern waren das Lehrerehepaar Gustav Ludwig Schmidt und Ludovica Schmidt (geb. Koch).
1929, im Alter von neun Jahren, begegnete Helmut Schmidt in der Lichtwark-Schule der gleichaltrigen Hannelore Glaser, genannt "Loki". Gemeinsam rauchten sie ihre ersten Zigaretten.
Als 17-Jähriger wurde Schmidt wegen offiziell "zu flotter Sprüche" aus der Marine-Hitlerjugend ausgeschlossen. Am 4. November 1937 musste er seinen Wehrdienst bei der Flakartillerie in Bremen-Vegesack antreten. Ab 1941 diente Schmidt dann als Offizier in der 1. Panzer-Division an der Ostfront. 1944 wurde Schmidt an die Westfront versetzt. 1945 geriet Schmidt in britische Kriegsgefangenschaft. In einem belgischen Gefangenenlager in Jabbeke nahm ihm der Vortrag von Hans Bohnenkamp "Verführtes Volk" im Juni 1945 die letzten "Illusionen" über den Nationalsozialismus. Am 31. August 1945 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.
Nach der Rückkehr von der Ostfront 1942 verlobten sich Helmut Schmidt und Loki Glaser und heirateten am 1. Juli. Am 26. Juni 1944 wurde der Sohn Helmut Walter geboren. Er starb am 19. Februar 1945. Helmut Schmidt erfuhr davon in einem Brief.
Nach dem Krieg studierte Helmut Schmidt Volkswirtschaftslehre und Staatswissenschaften. 1947 wurde Tochter Susanne geboren. Bis Schmidt 1949 bei der Hamburger Wirtschafts- und Verkehrsbehörde eine Stellung fand, versorgte seine Frau Loki als Lehrerin die Familie.
Helmut Schmidt trat noch 1945, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, in die SPD ein. Von 1961 bis 1965 war er Senator der Polizeibehörde in Hamburg. Er ging 1962 in dieser Funktion als Krisenmanager der Sturmflut in die Geschichte ein.
Als Polizeisenator wurde Schmidt bundesweit bekannt durch seine Rolle als Organisator bei der Bekämpfung der Hamburger Sturmflut von 1962.
Nach dem Wahlsieg der SPD in der Bundestagswahl 1969 berief Bundeskanzler Willy Brandt (links im Bild) Schmidt als Bundesminister der Verteidigung in die neue Bundesregierung. 1972 übernahm Schmidt das Amt des Finanz- und Wirtschaftsministers.
Nach dem Rücktritt Willy Brandts vom Amt des Bundeskanzlers wurde Helmut Schmidt sein Nachfolger. Am 16.5.1974 leistete er im Deutschen Bundestag in Bonn seinen Amtseid.
Schmidts Amtszeit war besonders vom "Deutschen Herbst" 1976/1977 geprägt: Die "Rote Armee Fraktion" (RAF) nahm unter anderem den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer als Gefangenen, palästinensische Komplizen entführten ein deutsches Flugzeug. Helmut Schmidt weigerte sich, mit den Entführern zu verhandeln. Die Passagiere des Flugzeugs konnten durch die GSG 9 gerettet werden, Schleyer wurde daraufhin ermordet. Bei der Trauerfeier kondolierte Schmidt der Witwe Waltrude Schleyer (rechts).
Am 1.10.1982 wurde Helmut Schmidt (rechts) durch ein konstruktives Misstrauensvotum gestürzt. Er gratulierte seinem Nachfolger Helmut Kohl (Mitte), der mit Stimmen von CDU, CSU und der Mehrheit der FDP-Fraktion gewählt wurde.
68 Jahre lang waren Helmut und Loki Schmidt verheiratet.
Nach seiner politischen Karriere wurde Schmidt 1983 Mitherausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit".
Am 21. Oktober 2010 starb Loki Schmidt im Alter von 91 Jahren. Helmut Schmidt sagte später, dass sie der wichtigste Mensch in seinem Leben war.
Am 10. November 2015 verstarb auch Helmut Schmidt in Hamburg-Langenhorn. Er wurde neben seiner Frau beigesetzt.