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Wegen ihrer Frisur: Fridays for Future Hannover lädt Sängerin aus


Dreadlocks unerwünscht
Fridays for Future lädt Musikerin aus – wegen ihrer Frisur

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 24.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Ronja Maltzahn (Archivbild): Da sie als weiße Frau Dreadlocks trägt, darf sie nicht wie zunächst geplant bei einer Demonstration in Hannover auftreten.Vergrößern des Bildes
Ronja Maltzahn (Archivbild): Da sie als weiße Frau Dreadlocks trägt, darf sie nicht wie zunächst geplant bei einer Demonstration in Hannover auftreten. (Quelle: Zuzanna Badziong/dpa)

Fridays for Future fordert Friseurbesuch: Entweder schneide eine für Freitag ursprünglich eingeladene Musikerin ihre Dreadlocks ab – oder sie dürfe nicht auftreten, teilte die Organisation in Hannover mit.

Vergangenen September gewann die Sängerin Ronja Maltzahn den Panikpreis für deutsche Newcomer von Udo Lindenberg. Kommenden Freitag wollte sie in Hannover auftreten, beim nächsten globalen Klimastreik von Fridays for Future. Doch daraus wird wohl nichts: Die Klimaaktivisten haben die Musikerin wieder ausgeladen – weil sie als weiße Frau Dreadlocks trägt.

Auf ihrem Instagram-Profil veröffentlichte Maltzahn die Nachricht, die sie von Fridays for Future Hannover erhielt. "Liebe Ronja", heißt es darin, "es tut uns sehr leid, dass diese Nachricht so spontan kommt." Leider habe man sich "nicht ausführlich genug damit beschäftigt, welche Künstler*innen für unsere Demo angefragt werden".

Fridays for Future Hannover: "Solltest du bis Freitag deine Dreadlocks abschneiden …"

Das Problem bei Maltzahn sei, dass sie "kulturelle Aneignung" mit ihren Dreadlocks betreibe. Weiße Menschen sollten keine Dreadlocks tragen, weil sie sich dadurch einen Teil einer anderen Kultur aneignen würden, "ohne die systematische Unterdrückung dahinter zu erleben".

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Fridays for Future begreife den globalen Klimastreik als antikolonialistisch und antirassistisch, heißt es in der Nachricht weiter, daher sei Maltzahn mit Dreadlocks nicht erwünscht. Aber: "Solltest du dich bis Freitag dazu entscheiden, deine Dreadlocks abzuschneiden, würden wir dich natürlich auf der Demo begrüßen und spielen lassen." Gerne sei man auch bereit, "in den Tagen nach der Demo diesbezüglich in einen Austausch zu gehen".

Ronja Maltzahn: Werden aufgrund äußerlicher Merkmale ausgeschlossen

In ihrem Instagram-Beitrag antwortete Maltzahn auf die Vorwürfe: "Wir hatten uns darauf gefreut ein Zeichen für Frieden und gegen Diskriminierung mit unserer Musik setzen zu dürfen. Schade, dass wir aufgrund von äußerlichen Merkmalen davon ausgeschlossen werden."

Die Band wolle niemanden diskriminieren, sondern "vielmehr kultureller Vielfalt eine Bühne geben, sie wertschätzen und zelebrieren". Fridays für Future Hannover antworte t-online dann am Mittwochnachmittag in einer Stellungnahme: Die Absage sei unsensibel formuliert gewesen. Aber: "Wir stehen zu unserer Entscheidung, mit dem Grund der kulturellen Aneignung Personen von unseren Plattformen auszuschließen."

Verwendete Quellen
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