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Erdbeben in Niedersachsen: Wie gefährlich ist die Erdgas-Förderung?


Erde bebt in Niedersachsen
Diese unsichtbare Gefahr lauert unter der Erde

Von t-online, nh

05.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Risse ziehen sich durch die Erde eines AckersVergrößern des Bildes
Risse ziehen sich durch die Erde eines Ackers (Symbolfoto): (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild/dpa)
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In Abständen von ein bis zwei Jahren passiert es: Die Erde bebt in Niedersachsen. Doch wieso kommt es dazu?

Soltau, Cloppenburg, Lastrup und Völkersen haben etwas gemein: All diese Regionen sind von den stärksten Erdbeben in Niedersachsen heimgesucht worden. Dabei gilt das Bundesland eigentlich nicht als Erdbebengebiet. In den vergangenen Jahren rückte jedoch eine mögliche Ursache für die Beben zunehmend in den Fokus – und die ist menschengemacht.

Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) Niedersachsen hat sich in den vergangenen Jahren intensiver mit dem Zusammenhang von Erdgasförderung und Erdbeben befasst. Das Ergebnis: Beim jüngsten Erdbeben in Syke bei Bremen im März stufte das Landesamt den Zusammenhang als "sehr wahrscheinlich" ein.

Großteil des Erdgases wird in Niedersachsen gefördert

Erläutert wird das Zusammenspiel aus Gas und Beben auf der Webseite der LBEG: "Die Erdgasförderung führt zu einer Absenkung des Drucks in der Lagerstätte. Dadurch bauen sich im Gebirge Spannungen auf. Sobald die Festigkeit überschritten wird, können sich diese Spannungen an vorhandenen Schwächezonen impulsartig entladen und zu seismischen Ereignissen führen."

Etwas einfacher erläuterte diesen Vorgang Stefan Wittke vom LBEG im Gespräch mit "Buten un Binnen" – je mehr Erdgas gefördert würde, "desto mehr kann es passieren, dass es sich zurecht ruckeln muss."

2023 sind in Deutschland laut des Bundesverbands für Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) insgesamt 4,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas gefördert worden. Das sind mehr als 98 Prozent des deutschen Fördervolumens. Die Erdgasfelder befinden sich etwa bei Cloppenburg, Oldenburg, Rotenburg, Soltau, nördlich des Steinhuder Meers und in der Region Hannover.

Niedersachsen: Fördermengen sind rückläufig

Grundsätzlich sind die Fördermengen des Erdgases in Niedersachsen rückläufig. Das liegt auch daran, dass Erdgas klimaschädlicher ist, als lange Zeit angenommen wurde. Stefan Wittke vom LBEG geht im Gespräch mit "Buten un Binnen" weiter davon aus, dass die Förderung "in einigen Jahrzehnten" in Niedersachsen gänzlich enden würde.

Bis dahin behält der Niedersächsische Erdbebendienst (NED) die Erdbebentätigkeit im Bundesland im Blick. Der Dienst spricht auf seiner Seite davon, dass "kleinere Erdbeben" in Abständen von ein bis zwei Jahren in der Nähe von Erdgasfeldern auftreten.

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