Nicht nur wegen Corona Hamburg schnieft und hustet am meisten
News folgenIm bundesweiten Vergleich sind Hamburger derzeit besonders stark von Atemwegsinfekten betroffen. Das liegt nicht nur an den steigenden Coronazahlen.
In Hamburg sind zurzeit bundesweit die meisten Menschen mit Atemwegsinfekten krankgeschrieben. Das geht aus einer Untersuchung des Barmer Instituts für Gesundheitsforschung (Bifg) hervor. Im untersuchten Zeitraum kamen demzufolge in Hamburg zwischen 136 und 193 Krankgeschriebene auf 10.000 Menschen mit Anspruch auf Krankengeld.
Der bundesweite Schnitt liege bei 145. Im Süden und in der Mitte Deutschlands sind die Zahlen noch niedriger. Der Studie zufolge wies Sachsen die niedrigste Rate von 114 Erkrankten pro 10.000 Anspruchsberechtigten auf. Bayern, Thüringen und Baden-Württemberg kämen auf 124, 125 und 129 Erkrankte.
Meiste Erkrankungen sind banaler Natur
Bei den Atemwegsinfekten in Deutschland spielt Corona der Studie zufolge nur eine geringe Rolle: Nur 7 bis 15 Prozent der atemwegsbedingten Erkrankungen in Hamburg gingen dieses Jahr auf Covid-19 zurück, allerdings steigen die Zahlen in letzter Zeit. 81 bis 85 Prozent aller atemwegsbedingten Fehlzeiten gingen auf banale Infekte wie Erkältungen und andere Erkrankungen zurück. Am Höhepunkt der Coronapandemie 2022 seien 41 bis 53 Prozent der atemwegsbedingten Fehlzeiten auf Corona entfallen.
Zur Untersuchungsmethode: Das Bifg hat die Raten der Krankschreibungen in den Kalenderwochen 22 bis 27 der Jahre 2018 bis 2024 untersucht. Eingeflossen sind Arbeitsunfähigkeiten durch sonstige Atemwegsinfekte wie Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Bronchitis sowie durch banale Infekte wie Schnupfen.
Das Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung stellt auf seiner Webseite eine Datensammlung zum Gesundheitswesen in Deutschland zur Verfügung und wertet dieses aus. Die Daten des Barmer Instituts sind frei zugänglich und hier zu finden.
