Polizei veröffentlicht Blitzerfoto Sechs Mal durch die Radarkontrolle – mit Mittelfinger und Bierdose
Dieses Paar hat sich offensichtlich von der Ordnungsmacht provoziert gefühlt – und seinem Ärger Luft gemacht, indem es immer wieder wild gestikulierend durch eine Radarkontrolle fuhr. Doch am längeren Hebel saß schließlich die Polizei.
Die Polizei hat am Montag im Märkischen Kreis Autofahrer mit einer mobilen Radaranlage kontrolliert. Zweieinhalb Stunden lang stand ein Radarwagen an der L696 Richtung Herscheid, 154 Fahrzeuge kamen vorbei, 15 waren zu schnell. Gemessener Spitzenwert: Tempo 109 bei erlaubten 50 km/h.
Aber eine andere Episode sorgte bei der Polizei für noch größeres Kopfschütteln: Eine Frau und ein Mann fühlten sich von den Kontrolleuren offenbar derart herausgefordert, dass sie sich am Ende eine Anzeige wegen Beleidigung einfingen.
Eigentlich wäre die Frau mit 20 Euro davongekommen
Zuerst fuhr die Seat-Fahrerin mit Tempo 68 an der Messstelle vorbei. Macht eigentlich nur 20 Euro Verwarnungsgeld – aber die Frau regte sich derart auf, dass sie auch noch den Mittelfinger zeigte. So weit immer noch nichts Besonderes: "Beleidigungen dieser Art sind die Polizisten und Mitarbeiter auf dem Radarwagen gewohnt", teilte die Polizei am Dienstag mit. "Doch das anschließende Schauspiel war auch für sie nicht alltäglich."
Mit Bierdose Radarwagen zugeprostet
Fünf weitere Male fuhren die Frau und ihr männlicher Beifahrer nun noch an der Radarkontrolle vorbei. Stets betont langsam, mit nur 20 bis 30 km/h. "Dabei winkten sie entweder fröhlich in die Kamera oder grinsten sichtlich amüsiert", heißt es in der Meldung der Polizei zum Vorfall. "Den Vogel schossen sie schließlich ab, als der Beifahrer – eine Bierdose in der Hand haltend – dem Radarwagen zuprostete."
Jetzt reichte es der Polizei: Ein Streifenwagen kam zur Hilfe, machte den Seat in der Nähe ausfindig und stellte das Paar zur Rede. Die beiden verstrickten sich zunächst noch in Widersprüche, gaben am Ende jedoch zu, den Mittelfinger gezeigt zu haben, und kassierten ihre Anzeige. Mit im Auto saß übrigens ein Kind im Grundschulalter.
- Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis: Mitteilung vom 15. Juni 2021