Erstmals seit 2015 wieder unter 400 Hessen verzeichnet Rückgang älterer Häftlinge
Auch ältere Menschen sitzen in Hessen in Haft. Werden diese Häftlinge pflegebedürftig, sorgt das Land für sie. Ein Ausbau solcher Plätze ist erst einmal nicht geplant.
Die Zahl der Gefängnisinsassen über 55 Jahren ist erstmals seit 2015 in Hessen unter 400 gefallen. Davon seien 39 Menschen im Strafvollzug älter als 70 Jahre. Dies geht aus einer Antwort von Justizminister Christian Heinz (CDU) auf eine Kleine Anfrage der AfD vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und seniorengerechter Unterbringung in Gefängnissen hervor. Zwischen 2015 und 2023 seien jeweils zum Stichtag 1. März zwischen 422 und 488 Insassen älter als 55 Jahre gewesen.
"Haftbedingungen, die etwaigen im Einzelfall bestehenden besonderen Bedürfnissen und Ansprüchen älterer Menschen genügen, bestehen derzeit im sogenannten Kornhaus der Justizvollzugsanstalt Schwalmstadt sowie auf der Station für ältere Gefangene der Justizvollzugsanstalt Weiterstadt", heißt es in der Antwort des Ministers. Konkrete Planungen für einen seniorengerechten Neubau oder eine entsprechende Erweiterung in bestehenden Gefängnissen gebe es nicht.
Der Justizvollzug in Hessen umfasst 16 Gefängnisse und eine Jugendarrestanstalt. Diese waren im vergangenen Jahr mit durchschnittlich rund 4.200 Gefangenen belegt. Insgesamt stehen rund 5.000 Haftplätze zur Verfügung.
- Nachrichtenagentur dpa
