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Essener Oberarzt mit "Ungeimpft"-Armbinde fühlt sich missverstanden


Missverständliche Botschaft
Oberarzt bedauert Tragen von "Ungeimpft"-Armbinde

Von t-online, ads

Aktualisiert am 15.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Impfpass und eine "Ungeimpft"-Armbinde (Symbolbild): Mit solchen Binden zogen bereits in der Vergangenheit Impfgegner Vergleiche mit der Nazizeit.Vergrößern des Bildes
Ein Impfpass und eine "Ungeimpft"-Armbinde (Symbolbild): Mit solchen Binden zogen bereits in der Vergangenheit Impfgegner Vergleiche mit der Nazizeit. (Quelle: Gottfried Czepluch/imago-images-bilder)
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In einer Essener Klinik hat ein Oberarzt versucht, mit einer selbst gebastelten "Ungeimpft"-Armbinde ein Statement zu setzen. Nun

Der Mediziner, der mit einer "Ungeimpft"-Armbinde zur Arbeit im St.-Josef-Krankenhaus Essen-Kupferdreh gekommen war, hat wohl keine Konsequenzen zu erwarten. Auf Anfrage von t-online sagte eine Kliniksprecherin: Der Arzt fühle sich missverstanden.

Ähnliche Stoffstücke in Anlehnung an die Kennzeichnung von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern in der Nazi-Zeit finden sich häufiger bei Demonstrationen sogenannter "Querdenker" – in einem Krankenhaus erwartet man sie allerdings nicht. Der Oberarzt in Essen war dennoch damit zu seiner Schicht gekommen.

"Ungeimpft"-Armbinde in Essener Klinikum: Oberarzt fühlt sich missverstanden

Doch was wollte er damit bezwecken? Nach den neuesten Erkenntnissen stand neben dem Wort "Ungeimpft" auch "PCR-Test negativ" auf der Binde. "Nach eigenen Angaben wollte er auf die wichtige Bedeutung von kontinuierlichen Corona-Tests als wirksamste Maßnahme bei Ungeimpften hinweisen", so die Kliniksprecherin gegenüber t-online.

Er habe die Armbinde jedoch nach wenigen Minuten wieder ausgezogen und nach Diskussionen mit Kolleginnen und Kollegen schnell "eingesehen", dass seine "Botschaft missverstanden" wurde – und bedauere die Aktion nun.

Bereits kurz nach dem Vorfall hatte sich das Krankenhaus gegenüber der "WAZ" geäußert: Man respektiere "natürlich" das subjektive Empfinden des Mitarbeiters. "Allerdings ist der Ort, seinen Protest zu äußern, nicht akzeptabel und wird auch von Seiten der Krankenhausleitung nicht toleriert."

Krankenhaus toleriere Ort des Protests nicht – dennoch keine Konsequenzen

Von Konsequenzen für den Oberarzt ist jedoch im Statement gegenüber t-online keine Rede: Man nutze den Anlass aber, um die Belegschaft bestmöglich über den Sinn der Impfung zu informieren.

Der weit überwiegende Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei den Empfehlungen zur Impfung zwar bereits gefolgt, "als Spiegel der Gesellschaft gibt es aber auch in unseren Einrichtungen Einzelne mit abweichender Meinung", so die Kliniksprecherin.

Dabei gibt es nicht nur am St.-Josef-Krankenhaus unter den Beschäftigten Impfverweigerer: Auch an der Uniklinik soll es laut "WAZ" zumindest 12 Prozent ungeimpftes Personal geben, darunter auch Ärzte. Dort werden inzwischen nur noch gegen Corona geimpfte Personen eingestellt.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei Kliniksprecherin Corinna Bach
  • Eigene Recherche
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