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Rot-Weiss Essen: Emotionaler Abschied von Kultfan "Glockenhorst"


Kultfan mit 74 Jahren verstorben
Rot-Weiss Essen: Emotionaler Abschied von "Glockenhorst"

Von t-online, jum

24.10.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 1052855453Vergrößern des Bildes
Mit einer besonderen Choreo nahmen die Fans von Rot-Weiss Essen am Mittwoch Abschied vom verstorbenen Kultfan "Glockenhorst". (Quelle: IMAGO/kolbert-press/Ant Palmer)

Schon vor dem Spiel gegen den SC Verl wird es an der Hafenstraße emotional: Rot-Weiss Essen verabschiedet sich von seinem verstorbenen Kultfan "Glockenhorst".

Rot-Weiss Essen musste am Mittwoch in der 3. Liga erneut einen herben Rückschlag verkraften. Im Heimspiel gegen den SC Verl kassierte die Elf von Trainer Christoph Dabrowski eine 1:3-Niederlage. Durch die Pleite ist RWE mittlerweile auf den 16. Tabellenplatz abgerutscht.

Nicht der einzige Grund für die Essener traurig zu sein. Grund dafür ist der Tod eines langjährigen Kultfans. Horst Gehle, besser bekannt als "Glockenhorst", war am vergangenen Sonntag im Alter von 74 Jahren tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Bei Verein und Fans hatte das eine Welle der Trauer ausgelöst.

Um seinem besonderen Fan eine letzte Ehre zuteilwerden zu lassen, hatte RWE bereits im Vorfeld angekündigt, sich mit einer Schweigeminute von "Glockenhorst" verabschieden zu wollen. Danach wolle man ein Lied für ihn anstimmen. Marc-Nicolai Pfeifer, Vorstandsvorsitzender von RWE, betonte: "Glockenhorst war im Umfeld von RWE, und weit darüber hinaus, jedem ein Begriff. Die breite Anteilnahme an seinem Tod zeigt, wie beliebt und geschätzt er war. Durch die Gedenkminute möchten wir gemeinsam Abschied von ihm nehmen."

Schweigeminute, Lied und besondere Choreo

Am Mittwochabend wurde es daher noch vor der Partie gegen Verl emotional. Während der Schweigeminute war es leise wie selten im Stadion an der Hafenstraße. Beim anschließenden Lied von RWE-Vereinsmusiker Sandy Sandgathe flossen dann viele Tränen. Die Fans zündeten außerdem Wunderkerzen an.

Zu Ehren ihres verstorbenen Fans lief die Mannschaft mit Trauerflor auf, auf der Rahntribüne, auf der Glockenhorst seinen Stammplatz hatte, war ihm zu Ehren ein Banner zu sehen. Und die Fans in der Westkurve präsentierten zu Ehren des Kultfans sogar eine ganze Choreo. Ihre Nachricht an den Verstorbenen: "Ruhe in Frieden, Glockenhorst."

Becherpfand soll für Beerdigung gespendet werden

RWE-Fans hatten zudem die Möglichkeit, ihre Pfandbecher zu spenden. Der Erlös soll für die Trauerfeier und Beisetzung des Verstorbenen eingesetzt werden. Sollte mehr Geld als nötig zusammenkommen, werde es "im Sinne von Glockenhorst verwendet", so RWE in einer Pressemitteilung. Über die Höhe der gespendeten Summe ist bislang nichts bekannt.

Gehle erlangte in Fankreisen Legendenstatus durch seine markante Glocke, die er bei Spielen von Rot-Weiss Essen läutete. Seinen Spitznamen erhielt er nach eigenen Angaben bei einem Auswärtsspiel in Aachen. "Dort angekommen, bin ich auf den höchsten Zaun geklettert. Von unten haben die anderen Rot-Weissen mir meine Glocken zugeworfen", erzählte er einst laut der "WAZ". Seitdem ließ Gehle bei jedem Tor von RWE die Glocken läuten.

Verwendete Quellen
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