Essen: Spendenaktion für angefahrenen Polizisten

Bei Kontrolle angefahren

Polizist in Lebensgefahr: Kollegen starten Spendenaufruf

Am Montag ist in Essen ein Polizist angefahren und schwer verletzt worden. Er schwebt weiterhin in Lebensgefahr, seine Kollegen starten einen Spendenaufruf.

Der Polizist, der am Montag in Essen angefahren wurde, schwebt weiter in akuter Lebensgefahr. Wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte, befände sich der 39-jährige Tatverdächtige inzwischen in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen versuchten Mordes ermittelt. Er hatte den Beamten auf der Flucht vor einer Verkehrskontrolle angefahren und mehrere Meter weit mitgeschleift.

Die Tat hatte auch über die Grenzen von Nordrhein-Westfalen hinaus für Entsetzen gesorgt. Am Donnerstag zeigte sich die Polizei Essen von der bundesweiten Anteilnahme überwältigt. "Allein am ersten Tag erreichten die Posts der Behörde in den sozialen Medien über 200.000 User, 40.000 davon haben die Posts geliket, geteilt oder weitergeleitet", heißt es in einer Pressemitteilung. "Unzählige Mails und Telefonate aus der gesamten Bundesrepublik gingen im Präsidium ein."

"Eine Ehre und ein Bedürfnis, hier spenden zu dürfen"

Auf Twitter hat die Essener Polizei derweil einen Spendenaufruf veröffentlicht. "Nach dem schrecklichen Angriff auf unseren Kollegen und Familienvater Marcel besteht weiterhin Lebensgefahr für ihn", heißt es in dem Beitrag. "Über die Polizeistiftung NRW möchten wir allen, die für ihn und seine Familie sowie die betroffenen Kolleginnen und Kollegen spenden möchten, die Möglichkeit geben."

Und wieder ist die Solidarität groß. "Danke für euren Dienst, es ist mir eine Ehre und ein Bedürfnis, hier spenden zu dürfen", kommentiert ein Nutzer den Beitrag. "Danke für euren Einsatz", meint ein weiterer.

Ermittlungen zum Tatgeschehen dauern an

Marcel, der verletzte Polizist, und seine Kollegen hatten am Montag eine Verkehrskontrolle durchgeführt. Der 39-jährige Fahrer eines Pkw ergriff die Flucht und lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit den Beamten, die in einer Sackgasse endete. Hier wendete der Fahrer, gab Gas und erfasste den Polizisten, den er dann mit seinem Fahrzeug mitschleifte.

Angaben der Polizei zufolge hatte der 39-Jährige keine Fahrerlaubnis, sein Wagen war nicht zugelassen und mit gefälschten Kennzeichen ausgestattet. Die Ermittlungen zu dem Fall dauern an.