Erfurt Ministerin erwartet schnelle Bundeszahlung für Waldrettung
Thüringens Agrarministerin Susanna Karawanskij erwartet, dass der Bund schnell die angekündigten ersten 200 Millionen Euro für den Waldumbau auszahlt. "Es ist schon Mai, und die Borkenkäfer sind schon ausgeschwärmt", begründete die Linken-Politikerin am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Erfurt die Dringlichkeit. Das Geld - auf Thüringen entfielen etwa sechs Prozent oder rund zwölf Millionen Euro - solle ausschließlich an kommunale und private Waldbesitzer gehen.
Allein in Thüringen habe es seit 2018 durch Trockenheit, Borkenkäfer und Stürme rund 17 Millionen Festmeter Schadholz gegeben, sagte die Ministerin. Sie bedauerte, dass das Bundesprogramm begrenzt sei und "die Länder nicht ins Boot genommen wurden". Geld aus dem Programm müssten direkt beim Bund beantragt werden.
Staatliche Forstgesellschaften wie Thüringenforst seien zunächst ausgenommen. Bei einer flächendeckenden Rettung der Wälder würden Milliardenbeträge vom Bund gebraucht, sagte Karawanskij.
Bei der letzten Agrarministerkonferenz hatte der Bund angekündigt, dass für Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen bis zum Ende der Legislaturperiode 900 Millionen Euro bereitgestellt würden. Zunächst geht es um die von Karanwanskij genannten 200 Millionen Euro.
Karawanskij verwies darauf, dass 2021 erstmals 2,1 Millionen junge Bäume in Thüringen gepflanzt wurden - allein von der Landesforstanstalt. Das Land wolle bis 2030 insgesamt etwa eine halbe Milliarde Euro aus eigenen Mitteln in die Waldrettung stecken. Das Geld komme aus Programmen der verschiedenen Ministerien.