Erfurt Solaranlagen auf beweideten Grünlandflächen sinnvoll
Nach Ansicht des Thüringer Bauernverbandes kann es sinnvoll sein, auf beweideten Grünlandflächen auch Solaranlagen aufzustellen. "Oben wird die Sonnenenergie abgefangen, unten weiden Rinder oder Schafe - das funktioniert", sagte ein Sprecher des Thüringer Bauernverbandes auf Anfrage. Solaranlagen auf "besten Ackerflächen" wolle man hingegen nicht.
Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) hatte sich bereits im März für mehr Photovoltaik auf Freiflächen in sogenannten benachteiligten Gebieten ausgesprochen. Dabei handelt es sich um Regionen, in denen landwirtschaftlich nur wenig Erträge zu erwarten sind. Nach Angaben des Bauernverbandes geht es dabei meist um Grünlandflächen - teils mit Hanglage, etwa in Regionen des Thüringer Waldes.
Der neue Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel kündigte eine neue Verordnung an, die den Rahmen für das Aufstellen von Photovoltaikanlagen auf Freiflächen geben soll. Vogel wurde am Donnerstag zum neuen Staatssekretär ernannt, er folgt auf Olaf Möller.
Der Bauernverband sieht in der doppelten Nutzung von Grünlandflächen durch Beweidung und zur Erzeugung von Solarenergie große Vorteile. "Die Landwirte suchen auch nach neuen Einnahmequellen", sagte ein Sprecher. Die Solaranlagen könnten für die Tiere zudem Schatten und Regenschutz bieten. Für Gras oder bestimmte Kulturpflanzen wie Heidelbeeren sei es auch kein Problem, dass ein Teil des Sonnenlichts abgefangen werde. "Der Boden kann das Wasser besser speichern, weil er nicht so schnell austrocknet", so der Sprecher.
Vogel machte klar, dass er auch noch viel Potenzial beim Ausbau der Solarenergie auf Thüringens Dächern sieht. "Meine Vision ist, auf jedem Thüringer Dach eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage zu haben", sagte er.