Erfurt Ministerin bedauert Landtagsentscheidung gegen Hotspot
Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat die Entscheidung des Landtags gegen eine Verlängerung der Corona-Regeln bis Anfang Mai bedauert. "Für viele Menschen besteht dadurch ein geringerer Schutz. Ich sehe eine größere Gefährdung", sagte Werner am Donnerstag im Landtag der Deutschen Presse-Agentur. Die rot-rot-grüne Minderheitskoalition war zuvor mit einem Antrag gescheitert, Thüringen zu einem sogenannten Hotspot zu erklären.
Nur dann hätte die Maskenpflicht im Handel, in Schulen oder bei Friseuren sowie die 3G-Regel in Gastronomie oder in Theatern mit Zugang nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete bis 8. Mai verlängert werden können.
"Es ging ja nicht um tiefgreifende Einschnitte, sondern um Schutz dort, wo eine besondere Infektionsgefahr besteht", erklärte die Ministerin. Damit gilt nach ihren Angaben die Maskenpflicht nach dem 2. April nur noch in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sowie im Öffentlichen Nahverkehr. "Wir sind ein Land mit hoher Inzidenz und einer hohen Krankenhausbelegung", stellte Werner fest. Eine Hotspot-Regelung wäre aus ihrer Sicht der richtige Weg gewesen.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohner lag am Donnerstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) im Freistaat bei 1937,3; am Vortag betrug der Wert 1964,3. Die Situation bewegte sich trotz einer leicht sinkenden Tendenz immer noch weit über dem bundesweiten Infektionsgeschehen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1625,1.