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Mehr Bio-Eier aus Thüringen: Erzeuger sorgen sich ums Futter


Erfurt
Mehr Bio-Eier aus Thüringen: Erzeuger sorgen sich ums Futter

Von dpa
29.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Bio-Eier aus ThüringenVergrößern des Bildes
In einem Biohof sitzen Legehennen in einer Stallung. (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

In Thüringen ist der Anteil an Bio-Eiern wieder gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Landesamts in Erfurt sind im vergangenen Jahr im Freistaat rund 28 Millionen Eier aus ökologischer Erzeugung produziert worden. Das entspricht einem Anteil von 5,8 Prozent aller landesweit erzeugten Eier. In den vergangenen Jahren war die Produktion von Bio-Eiern demnach zunächst zurückgegangen.

2017 lag der Anteil noch bei einem vorübergehenden Hoch von 7,5 Prozent, bevor er wieder fiel. Doch seit 2020 werden wieder mehr Öko-Eier produziert. So stieg der Anteil von Bio-Eiern in Thüringen von 5,4 Prozent (2019) über 5,7 Prozent (2020) auf den Vorjahresstand. Damit liegt er noch deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von rund 13 Prozent.

In Thüringen gibt es fünf Betriebe, die Eier aus ökologischer Haltung erzeugen, darunter der Geflügelhof Hottelstedt in Nohra (Weimarer Land). Laut Geschäftsführer Silvio Schmidt, steht das in Thüringen produzierte Bio-Ei aktuell jedoch auf der Kippe. Die Futtersituation stelle eine große Herausforderung dar. Lieferanten könnten ihren vertraglichen Verpflichtungen aufgrund gestörter Lieferketten nicht mehr nachkommen. "Bei einigen wird es Ende April schon sehr eng", sagte Schmidt. Wenn die EU-weite Regelung nicht zeitnah angepasst würde, könnten Betriebe, deren Lieferanten kein Bio-Futter mehr liefern können, "ab April simpel keine Bio-Eier mehr" liefern.

Durch die EU-Richtlinien ist seit diesem Jahr eine hundertprozentige Bio-Fütterung für Bio-Geflügel verpflichtend. Zuvor durften die ökologischen Erzeuger bis zu fünf Prozent konventionelle Eiweißkomponenten hinzufüttern. Die Nachfrage nach biologischem Eiweiß für das Futter wächst also bei gleichzeitiger Störung der Lieferketten.

Auch die Vorsitzende des Thüringer Geflügelwirtschaftsverbands, Annerose Blöttner, sieht die Betriebe bei steigenden Tagespreisen für Futtermittel "mit dem Rücken an der Wand" stehend. Die Preise seien in den vergangenen Monaten um fast 50 Prozent gestiegen. Auch die Verpackung sei teuerer geworden. Die Anpassung der Gehälter im Rahmen des Mindestlohns sorge zudem für höhere Kosten in den Betrieben. Der Preis fürs Ei sei trotz allem bisher nicht angepasst worden. Dabei muss aus ihrer Sicht jedes Ei rund vier Cent mehr kosten.

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