Erfurt Documenta-Künstler der ersten Stunde in Erfurt ausgestellt
Rund 90 Jahre nach seinem ersten Gastspiel in Erfurt möchte das Angermuseum das Werk des Künstlers Fritz Winter (1905-1976) beleuchten. Die Ausstellung zeigt rund 100 bekannte wie auch selten präsentierte Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers. Er war mit seinem Auftritt auf der ersten documenta 1955 nach Angaben der Fritz-Winter-Stiftung als einer der wichtigsten deutschen Vertreter der abstrakten Malerei bekannt geworden.
Die Sonderausstellung "Fritz Winter. Durchbruch zur Farbe" entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Emil Schumacher Museum im nordrhein-westfälischen Hagen und dem Fritz-Winter-Haus in Ahlen. Sie wird am Samstag eröffnet, wie das Museum am Donnerstag in Erfurt mitteilte. Winter begann seine künstlerische Laufbahn 1927 am Bauhaus in Dessau. Von 1927 bis 1930 studierte er dort als Schüler von Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer und Paul Klee Malerei. Im Nationalsozialismus wurden seine Werke in öffentlichen Sammlungen beschlagnahmt, er selbst mit einem Malverbot belegt. Als Mitbegründer der Künstlergruppe ZEN 49 setzte er sich ab 1949 für eine breitere Anerkennung moderner künstlerischer Ausdrucksformen im Nachkriegsdeutschland ein, bevor er 1955 Teilnehmer der documenta I in Kassel war und eine Professur an der dortigen Staatlichen Hochschule für Bildende Künste erhielt.