Erfurt CDU plädiert für Corona-Tests an Kindergärten
Die CDU-Landtagsfraktion hat die Landesregierung angesichts der sich wieder zuspitzenden Pandemie-Lage aufgefordert, Voraussetzungen für ein flächendeckendes Corona-Testsystem an Kindergärten zu schaffen. Dort gerate die Infektionslage ebenso wie an den Schulen zunehmend außer Kontrolle, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Andreas Bühl, am Montag. Er plädierte für freiwillige Tests bei Kindern und Betreuungskräften. "Die Landesregierung muss die Träger der Einrichtungen bei der Beschaffung der Tests organisatorisch und finanziell unterstützen."
Für den Betrieb von Kindergärten sind die Kommunen zuständig, die diese Aufgabe oft an freie Träger wie etwa Sozialverbände übertragen. Bis Ende Juli hatte das Land den Kommunen die Testkosten für Kindergärten erstattet. Mädchen und Jungen im Kindergartenalter können bislang nicht gegen Corona geimpft werden, weil es dafür noch keinen Impfstoff gibt. Bühl hält deshalb Tests für sinnvoll, um die Sensibilität für das steigende Infektionsgeschehen in den Einrichtungen zu erhöhen.
Auch die SPD-Fraktion plädiert für Tests in Kindergärten. Dann könnten auch Kinder mit leichten Erkältungssymptomen weiter in den Einrichtungen betreut werden, schrieb die Landtagsabgeordnete Dorothea Marx auf Twitter. Derzeit müssen Kindergartenkinder mit Erkältungssymptomen zu Hause bleiben.
Thüringer Zeitungen der Funke-Mediengruppe hatten am Montag unter Berufung auf einen Ministeriumssprecher berichtet, dass das Bildungsministerium die Wiedereinführung von Corona-Tests in Kindergärten ablehne. Der Sprecher berief sich laut dem Bericht unter anderem auf einen Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz vom August, wonach Kinder bis zum sechsten Lebensjahr generell von Tests ausgenommen seien. Das Ministerium war für eine Nachfrage zunächst nicht erreichbar.
Bühl erinnerte an das Hin und Her um Corona-Tests an Schulen. Nach monatelangen Kontroversen auch innerhalb der rot-rot-grünen Regierung hatte diese vergangene Woche beschlossen, dass nach den Herbstferien in allen Schulen die Corona-Regeln der Warnstufe zwei gelten - mit Testangebot und Maskenpflicht im Unterricht für ältere Schüler. "Ich hoffe sehr, dass die Einsicht in diese Notwendigkeit nicht genauso lange auf sich warten lässt wie an unseren Schulen", erklärte Bühl.