Erfurt Borkenkäfer: 2021 mit höchster Schadholzmenge
Trotz einer leichten Entspannung sind die Schäden durch den Borkenkäfer in den Thüringer Wäldern weiter enorm hoch. Im August befiel der Fichtenborkenkäfer rund 568.000 Festmeter Holz, wie die Thüringer Landesforstanstalt am Montag mitteilte. Die Schadholzmenge lag damit etwas unter dem Vorjahreswert von rund 600.000 Festmetern.
Nach einer historischen Rekordmenge an Schadholz von knapp 800.000 Festmetern im Juni, sei diese dann im Juli und August um insgesamt etwa 200.000 Festmeter gesunken. Von Entwarnung könne dennoch keine Rede sein, hieß es. Die Borkenkäferschäden an den Fichten hätten sich nun teilweise von Südthüringen nach Ostthüringen verlagert.
So habe sich die Waldschutzsituation in den Forstämtern Schleiz und Neuhaus verschärft. "Die Südthüringer Forstämter Schönbrunn und Sonneberg bleiben weiterhin im Fokus unserer Sanierungsbemühungen", erklärte ThüringenForst-Vorstand, Volker Gebhardt. Bis zum Jahresende werde eine durch den Borkenkäfer verursachte Gesamtschadholzmenge von etwa vier Millionen Festmetern (2020: 3,5 Millionen Festmeter) erwartet. Das wäre die höchste jemals erfasste Fichtenschadholzmenge in Thüringen.
Nach den Dürrejahren von 2018 bis 2020 hätten die Niederschläge in diesem Jahr allein nicht ausgereicht, um dem Ökosystem Wald sofort zu alter Vitalität zu verhelfen. Je nach Baumart sei das Feinwurzelwerk geschädigt. Diese Schäden könnten nicht ohne weiteres mit einem ausreichenden Wasserangebot innerhalb eines Jahres ausgeglichen werden, hieß es.
Für die Wiederbewaldung der landesweit mehr als 42 000 Hektar Schadflächen und den Waldumbau von rund 100 000 Hektar in Mischwälder, die sich dem Klimawandel besser anpassen, sind erhebliche Investitionen nötig. Der Freistaat hat dafür zusätzliche Förderprogramme für den Privat- und Kommunalwald aufgelegt.