Erfurt Ministerium: Thüringen verzichtet nicht auf Tourismusmesse
Thüringen wird sich 2022 nach Angaben des Wirtschaftsministeriums an der Internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin beteiligen. Geplant sei ein eigener Stand unter dem Dach der Deutschen Zentrale für Tourismus, teilte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag in Erfurt mit. Er widersprach damit Kritik der Fraktionen der Linken und der CDU. Nach ihrer Meinung verzichtet das Land damit auf eine eigene Vorstellung bei der internationalen Messe der Tourismusbranche. Das Ministerium räumt ein, dass das künftige Engagement Thüringens auf der ITB in der bisherigen Form auf dem Prüfstand steht.
Thüringens Auftritt erfolge unter einem neuen Dach. "Das verspricht hohe Aufmerksamkeit", so der Sprecher. Der Freistaat werde sich nach den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 auf ein zielgruppengenaues Kernangebot konzentrieren. Thüringen folge damit dem Beispiel anderer Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Hamburg oder Baden-Württemberg. Dieses Vorgehen sei auch vor dem Hintergrund sinnvoll, dass Thüringen 2020 durch die ITB-Absage auf Ausgaben von rund einer halben Million Euro sitzengeblieben sei.
Die Kosten für die geplante Präsentation 2022 beliefen sich nach jetziger Planung auf nur 75.000 Euro. Darüber sei der Wirtschaftsausschuss des Landtags informiert worden. Nötig sei eine Diskussion über die Form einer künftigen ITB-Beteiligung. "In vielen anderen Branchen geht der Trend weg von großen, analogen Präsentationen hin zu digitalen Plattformen und flexiblen Ganzjahresformaten." 2021 habe die Thüringer Tourismusgesellschaft eine eigene digitale Messe - die TRAVEL.21 digital - aufgelegt.