Erfurt Lebensmittelkontrollen sorgten für 15 Betriebsschließungen
Bei Lebensmittelkontrollen im vergangenen Jahr sind in 980 Betrieben im Freistaat Mängel aufgedeckt worden. Damit habe es in acht Prozent der Betriebe, die staatlich kontrolliert wurden, Verstöße gegen lebensmittelrechtliche Vorschriften gegeben, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Erfurt mit. Am häufigsten seien Hygienemängel beanstandet worden. Probleme habe es aber auch mit der fehlerhaften Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln gegeben.
In 15 Fällen seien Betriebe wegen schwerwiegender Probleme vorübergehend geschlossen worden. Wegen Verstößen gegen die gesetzlichen Vorgaben seien 146 Bußgeldverfahren eingeleitet und in 28 Fällen Strafanzeige erstattet worden.
Insgesamt rückten im Corona-Jahr 2020 die Fachleute der Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter zu mehr als 23.000 Kontrollen in rund 12.000 Betrieben im Freistaat aus. Durch die Pandemie waren das deutlich weniger Kontrollen als in den Vorjahren - auch, weil bestimmte Bereiche wie Hotellerie und Gastgewerbe über Wochen geschlossen waren. 2019 hatte es noch fast 35.000 Kontrollen gegeben.
"Zu keinem Zeitpunkt mussten Abstriche im Hinblick auf die Sicherheit der Verbraucherinnen und Verbraucher gemacht werden", erklärte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke).
Laut Ministerium wurden im Landesamt für Verbraucherschutz im vergangenen Jahr rund 6100 Lebensmittelproben, 235 Kosmetikproben und 417 Proben von Bedarfsgegenständen untersucht. Knapp die Hälfte der Proben habe von Thüringer Herstellern gestammt. Je nach Art seien acht bis zehn Prozent der Proben beanstandet worden. Hauptgründe seien Kennzeichnungsmängel und irreführende Angaben gewesen. Ein, zwei der Lebensmittelproben seien durchgefallen und als zum Verzehr ungeeignet eingestuft worden. 17 Lebensmittelproben waren sogar gesundheitsschädlich oder -gefährdend - vor allem wegen mikrobiologischer Mängel.