Erfurt Voigt: Thüringer Wahlkreise zwischen CDU und AfD umkämpft
Nach Einschätzung von CDU-Fraktionschef Mario Voigt ist die AfD in mehreren Thüringer Bundestagswahlkreisen der Hauptkonkurrent seiner Partei. "Die Situation in Ostdeutschland ist anders als in Westdeutschland, wo es in der Regel um eine Auseinandersetzung der Union mit SPD und Grünen geht", sagte Voigt am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. "Einige Wahlkreise in Thüringen sind hart umkämpft zwischen CDU und AfD."
Das sei auch in einigen anderen ostdeutschen Bundesländern der Fall. Voigt verwies auf eine repräsentative Bundestagswahl-Umfrage in Sachsen, nach der die AfD derzeit bei der Zweitstimme, mit der eine Partei gewählt wird, die meisten Stimmen erhalten würde. Die CDU startete am Samstag bundesweit in die Schlussphase ihres Bundestagswahlkampfs.
In Thüringen hatte die CDU bei der Bundestagswahl 2017 alle acht Wahlkreise gewonnen und ihre Kandidaten direkt in den Bundestag geschickt. Dieser Erfolg soll in diesem Jahr wiederholt werden, hatte die Partei bei der Wahl ihres Landesvorsitzenden Christian Hirte zum Spitzenkandidaten angekündigt.
In der heißen Wahlkampfphase gehe es nicht nur um die Direktmandate in den Wahlkreisen, sondern darum, wer Deutschland künftig regiert, sagte Voigt. "Wir brauchen keine Thüringer Verhältnisse auf Bundesebene." Eine rot-rot-grüne Koalition, die nach den bisherigen Umfragewerten nicht ausgeschlossen sei, "kann Deutschland in der angespannten Lage nicht führen". In Thüringen gibt es seit 2014 eine rot-rot-grüne Koalition, bei der die Linke und nicht die SPD die stärkste Partei ist.
Die Thüringer CDU startete nach eigenen Angaben mit einer "Tür-zu-Tür"-Aktion in die heiße Wahlkampfphase. Dabei gehe es vor allem um Alltagsthemen, beispielsweise die Entlastung von Familien und einen lebenswerten ländlichen Raum, sagte Voigt. Von der Bundespartei um Kanzlerkandidat Armin Laschet erwartet Thüringens Fraktionschef, "dass das Teamspiel deutlicher wird, auch das mit der CSU."