Erfurt Tiefensee: Wandel bei Zulieferern kann Jobzuwachs bringen
Der Umbruch bei den Zulieferbetrieben für die Autoindustrie kann nach Ansicht von Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) auch positive Seiten haben. "Die Herausforderungen sind noch mal größer geworden", sagte Tiefensee am Donnerstag beim Branchentag Automotive Thüringen. Der Wandel habe sich rasant beschleunigt. Studien besagten, dass es in dieser Situation auch Arbeitsplatzzuwächse geben könne. Unternehmen könnten sich ein zweites Standbein aufbauen oder sich neuen Antriebssystemen zuwenden. In erster Linie sei das zwar Aufgabe der Betriebe - aber auch das Land müsse Unterstützung anbieten. Das Thema sei "ganz oben auf der Agenda", sagte Tiefensee.
Auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) betonte: "Ich weiß um die Sorgen im Automotive-Bereich." Er verwies unter anderem auf die hohen Stahlpreise oder die Elektrifizierung der Branche. In den kommenden Jahren werde man einige Betriebe nicht mehr sehen - andere kämen dann jedoch hinzu, prognostizierte er. Auch der Vorsitzende des Branchenverbands, Mathias Hasecke, sagte: "Man darf auch nicht zu sehr schwarz sehen in der ganzen Situation."
Die Zuliefererindustrie ist nicht erst seit der Corona-Krise unter Druck. Der Wandel zur E-Mobilität und zu klimafreundlichen Antrieben sorgt für einen Umbruch in der Branche, dem auch immer wieder Standorte in Thüringen zum Opfer fallen. So kündigte Bosch vor wenigen Wochen an, die Fertigung am Standort Arnstadt einzustellen. Andererseits wurden in den vergangenen Jahren auch immer wieder kräftig in neue Produktionsstätten, etwa für die Batteriefertigung, investiert.