Erfurt Rund 30 Millionen Euro weniger Geld für Wirtschaftsförderung
Thüringen rechnet in den kommenden Jahren mit weniger Fördergeld für die Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW). Bisher lag der Finanzrahmen bei 170 Millionen Euro jährlich, ab 2022 seien es noch 140 Millionen Euro jährlich, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Dienstag. Grund für die geringere Förderung sei, dass sich Thüringen wirtschaftlich gut entwickelt habe.
Auch die Struktur der GRW-Förderung in Thüringen wird sich ändern: Bisher waren alle Regionen des Freistaates sogenannte C-Fördergebiete. Ab nächstem Jahr soll es unter anderem D-Fördergebiete geben, die nur geringe Fördermittel bekommen können, und wo beispielsweise Großunternehmen gar nicht mehr gefördert werden sollen. Zu diesen D-Fördergebieten zählen in Thüringen etwa die Städte Erfurt, Jena, Weimar, aber auch der Ilmkreis, der Landkreis Sömmerda und das Eichsfeld.
Andere Regionen wie der Landkreis Gotha oder der Wartburgkreis bleiben C-Fördergebiet. Strukturschwache Gegenden wie der Landkreis Greiz oder das Altenburger Land sind in einer Gruppe mit höheren möglichen Förderungen.
Tiefensee kündigte an, bis Januar 2022 eine Richtlinie für die Fördergelder vorzulegen. Dafür wolle man nun etwa mit Kammern und Verbänden ins Gespräch kommen.
Tiefensee betonte die Bedeutung der Wirtschaftsförderung: "Ohne die GRW würde Ostdeutschland heute sicherlich nicht so stark dastehen, wie es der Fall ist", sagte Tiefensee.