Erfurt Landesregierung will für Extremwetter vorsorgen
Mit Klimaanalysen, Geld für sogenannte Wasserwehrdienste und Stresstests für die Wasserversorgung will die Thüringer Landesregierung das Land auf Extremwetterereignisse vorbereiten. Diese nähmen zu - "Hochwasser und Starkregen ebenso wie Dürre und Trockenheit", sagte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) am Dienstag in Erfurt. "Darauf wollen und müssen wir durch vorsorgende Klimaanpassung vorbereitet sein." Das Kabinett beschloss dazu mehrere Strategiepunkte.
In den vergangenen Jahren war es in Thüringen immer wieder zu lang anhaltender Trockenheit und im Sommer sehr hohen Temperaturen gekommen. In diesem Jahr wiederum machte Starkregen einzelnen Regionen zu schaffen, bei denen teils Keller, Hausflure und Höfe überschwemmt wurden. Besonders betroffen war der kleine Ort Mosbach im Wartburgkreis. "Wir tun gut daran, uns besser zu wappnen - sowohl für Niedrigwasser als auch für Starkregen-Situationen", betonte Siegesmund.
Zur Vorsorgestrategie der Landesregierung gehört unter anderem eine Förderung von "Wasserwehrdiensten". Bis zu 50 000 Euro können solche Wehren für die Erstausstattung etwa mit Pumpen vom Land bekommen. Siegesmund sagte, dass es um die Bewältigung großer Wassermengen gehe - etwa nach Starkregen. Außerdem fördert das Land Klimaanalysen und Konzepte zur Klimafolgenanpassung. Auch Entsiegelungen, die Herstellung von Anlagen zur Aufnahme von Starkregen und Wasserentnahme sowie Hangbepflanzung zur Stabilisierung können gefördert werden.
Mit Blick auf Dürreperioden will die Landesregierung die Wasserversorgung einem Stresstest unterziehen. "Thüringen ist erstmal wasserreich, das ist die gute Nachricht", sagte Siegesmund. Doch die Thüringer Klimaagentur gehe davon aus, dass spätestens 2050 rund 40 Prozent der aktuell zur Verfügung stehenden Wassermengen dies dann nicht mehr tun.
"Wir wollen unsere natürlichen Wasserressourcen besser schützen und mehr Wasser zurückhalten", erläuterte die Ministerin. Unter anderem soll nach dem Willen der Landesregierung das Niedrigwasser-Portal als Frühwarnsystem weiterentwickelt sowie die Steuerung der Talsperren überprüft und möglicherweise angepasst werden.