Erfurt Kommunen fahren Corona-Testangebote herunter
Angesichts der entspannten Corona-Neuinfektionslage, der steigenden Zahl von Impfungen und gelockerter Pandemie-Schutzmaßnahmen haben Kommunen in Thüringen ihr Angebot für Corona-Bürgertests herunter gefahren. Unter anderem im Saale-Orla-Kreis, im Kreis Gotha und im Weimarer Land haben Teststellen ihren Betrieb eingestellt oder Öffnungszeiten verringert, wie die Landratsämter mitteilten.
Nach Angaben des Thüringer Apothekerverbandes ist auch die Zahl der Apotheken, die im Auftrag der Gesundheitsämter kostenlose Tests anbieten, zuletzt auf 57 gesunken. Vorher waren es 70, wie der Verbandsvorsitzende Stefan Fink sagte.
Dabei spiele auch eine Rolle, dass seit 1. Juli eine geringere Vergütung für die Tests gezahlt werde. Bisher bekamen von den Gesundheitsämtern beauftragte Schnelltest-Anbieter eine Vergütung von 18 Euro pro getesteter Person. Seit Monatsbeginn sind es nur noch 11,50 Euro. Nach Zahlen des Bundesamtes für soziale Sicherung sind in Thüringen allein bis Mitte Juni mehr als 12,5 Millionen Euro Sachkosten für die Bürgertests angefallen, weitere Leistungen im Zusammenhang damit wurden mit rund 10 Millionen Euro angegeben.
Nach der neuen Corona-Verordnung für Thüringen gilt eine Testpflicht nur noch in sehr wenigen Bereichen - und nur für Menschen, die nicht vollständig geimpft sind.
Der Apothekerverband befürchtet allerdings wegen der Verbreitung der Delta-Virusvariante eine neue Pandemiewelle. Dann müsse das Testangebot möglicherweise wieder hochgefahren werden, so Fink. Der bundesweite Anspruch auf kostenlose Schnelltests - sogenannte Bürgertests - war im März eingeführt worden.