Erfurt Meiste Buga-Besucher kommen aus anderen Bundesländern
Nach ihrem schwierigen Start in einer harten Phase der Corona-Pandemie strahlt die Bundesgartenschau (Buga) jetzt über Thüringen hinaus. Ein Großteil der Besucher, die nach Erfurt kämen, stammten aus anderen Bundesländern, sagte Buga-Geschäftsführerin Kathrin Weiß am Dienstag in Erfurt. Seit dem Beginn des Großereignisses Ende April seien rund 322.000 Besucher gekommen. Der vergangene Samstag sei mit fast 16.000 Gästen der bisher besucherreichste Tag gewesen.
In der Region wurden laut Weiß inzwischen 45.000 Dauerkarten verkauft. Die Geschäftsführerin geht davon aus, dass es nach dem Anlaufen des Kultur- und Freizeitprogramms noch deutlich mehr werden. Eine Prognose, ob die Startschwierigkeiten durch die Pandemie noch ausgeglichen werden können, gab sie nicht ab: "Abgerechnet wird zum Schluss" - das sei der 10. Oktober. "Die Hauptbesuchszeit kommt erst noch."
Die ursprüngliche Erwartung war, dass mehr als 1,8 Millionen Menschen die auf 171 Tage angelegte große Blumenschau besuchen. Die Mehrkosten durch strenge Corona-Auflagen in den ersten Wochen nach Eröffnung bezifferte Weiß auf 300.000 bis 500.000 Euro für die Buga. Da seien diejenigen für ein Testzentrum nicht inbegriffen.
Thüringens Landesregierung tagte am Dienstag auf dem Buga-Gelände und informierte sich über die Neugestaltung des historischen egaparks für das Großereignis. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) würdigte die Arbeit der Organisatoren und Gärtner. Ein Teil der Ausstellung zeige auch, wie auf Klimaveränderungen reagiert werden müsse. In die Infrastruktur des egaparks, des Petersbergs sowie der Flussaue der Gera im Norden Erfurts wurden rund 184 Millionen Euro investiert.
Der Präsident des Fachverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen, Karsten Hain, verwies auf einen kürzeren Rhythmus bei den Landesgartenschauen, die die Landesregierung in Aussicht gestellt habe. Zusätzlich zur Landesgartenschau 2028 könnte so zwei Jahre später die nächste folgen. Damit würde der Rhythmus der Thüringer Landesgartenschauen von vier auf zwei Jahre verkürzt, um die Bedeutung städtischer Grünflächen deutlich zu machen.