Erfurt Thüringer Politiker gedenken der Opfer des 17. Juni
Mit Kranzniederlegungen und einer Gedenkveranstaltung haben Thüringer Landespolitiker an die Opfer des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 erinnert. Das Gedenken an den 17. Juni 1953 bleibe eine Verpflichtung, erklärte Ramelow am Donnerstag. "Der 17. Juni 1953 führt uns vor Augen, wie stark der Wille zur Freiheit ist. Der Geist der Freiheit lässt sich nicht wegsperren", so Ramelow, der an der Gedenkveranstaltung des Thüringer Landtags und des Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur in der Bildungs- und Gedenkstätte Andreasstraße in Erfurt teilnahm.
Ramelow betonte, die Aufarbeitung der SED-Diktatur sei und werde "Kernbestandteil der Arbeit dieser Landesregierung" sein.
Auch Landtagspräsidentin Birgit Keller hatte bereits im Vorfeld erklärt, es sei eine zentrale Aufgabe, die Aufarbeitung fortzusetzen. "Am 17. Juni erinnern wir an diejenigen Menschen, denen das DDR-System Leid und Schmerz zufügte", erklärte Keller. Dies dürfe nicht vergessen werden. Bei der Gedenkveranstaltung wurde Keller von Landtags-Vizepräsidentin Dorothea Marx vertreten.
Vor 68 waren rund eine Million Menschen in der DDR auf die Straße gegangen, um gegen die politisch und wirtschaftlich angespannte Lage zu demonstrieren. Aus spontanen Streiks entwickelte sich ein Aufstand mit Rufen nach Freiheit und Einheit.
Panzer der Sowjetarmee schlugen den Protest blutig nieder. Rund
10.000 Demonstranten wurden laut Bundesstiftung Aufarbeitung festgenommen, mehr als 1500 von ihnen zu Haftstrafen verurteilt. Die genaue Zahl der Todesopfer steht bis heute nicht fest.