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Gothaer Stiftung und Puschkin-Museum besiegeln Kooperation


Erfurt
Gothaer Stiftung und Puschkin-Museum besiegeln Kooperation

Von dpa
15.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Stiftung Schloss Friedenstein - Direktor Pfeifer-HelkeVergrößern des Bildes
Tobias Pfeifer-Helke, Direktor der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha. (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Bei der Erforschung und Digitalisierung von Kunstwerken wollen die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha und das Puschkin-Museum in Moskau künftig enger zusammenarbeiten. Dazu sei eine Kooperationsvereinbarung über fünf Jahre getroffen worden, sagte der Direktor der Gothaer Stiftung, Tobias Pfeifer-Helke, am Dienstag bei der Unterzeichnung in der russischen Hauptstadt Moskau. "Heute ist nicht nur für Gotha ein Freudentag, sondern auch für den deutsch-russischen Museumsdialog." Der Direktor sprach von einer neuen Form der jahrzehntelangen Zusammenarbeit.

Konkret sollen die Kunstwerke aus der Sammlung der Gothaer Stiftung, die nach dem Zweiten Weltkrieg als "Beutekunst" nach Moskau gebracht wurden, digitalisiert, erforscht und veröffentlicht werden. "Wir sind in einem offenen und anregenden Dialog", meinte Pfeifer-Helke. Gemeinsame Projekte sollten nun zwischen beiden Häusern entwickelt werden. "Der Lieblingswunsch aus Gothaer Perspektive ist, in näherer Zukunft eine gemeinsame Ausstellung zu organisieren."

Um eine Rückführung von Kunstwerken aus Moskau nach Thüringen gehe es bei der Vereinbarung nicht, sagte Pfeifer-Helke. "Das Thema ist nicht Bestandteil der Vereinbarung." Die Geschäftsträgerin der deutschen Botschaft in Moskau, Beate Grzeski, sieht dabei die Digitalisierung von Kunstwerken als einen wichtigen Schritt, "um althergebrachte Kunstwerke digital zu vereinen, die physisch seit Jahrzehnten kriegsbedingt getrennt waren. (...) Durch die Digitalisierung können sie als Teil unseres gemeinsamen Kulturerbes wahrgenommen werden."

Die Stiftung Schloss Friedenstein erhielt nach eigenen Angaben bereits 1958 viele der nach Kriegsende abtransportierten Objekte zurück. Einige Werke blieben aber im heutigen Russland. In den vergangenen Jahren bemühten sich beide Häuser immer wieder um eine Annäherung. So waren 2017 zum ersten Mal Kunstwerke aus dem Puschkin-Museum im Herzoglichen Museum Gotha zu sehen. Zuvor hatte die Stiftung bereits Gemälde der beiden bedeutenden Maler Lucas Cranach der Ältere und der Jüngere nach Moskau ausgeliehen.

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