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Greensill-Bank: Thüringen erwartet langjähriges Verfahren


Erfurt
Greensill-Bank: Thüringen erwartet langjähriges Verfahren

Von dpa
08.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Greensill BankVergrößern des Bildes
Ein Schild mit dem Firmennamen "Greensill Bank" hängt am Eingang der Bremer Privatbank. (Quelle: Sina Schuldt/dpa/dpa-bilder)

Das Land Thüringen, das um 50 Millionen Euro bangt, rechnet mit einem langjährigen Insolvenzverfahren der Greensill-Bank. "Darauf müssen wir uns einstellen. Erst am Ende wissen wir, ob Thüringens Einlagen zurückgezahlt werden oder teilweise verloren sind", sagte ein Sprecher des Thüringer Finanzministeriums am Dienstag in Erfurt.

Nach dem Kollaps der Greensill-Bank wurde am Dienstag die erste Gläubigerversammlung in Bremen abgehalten. Neben dem Land Thüringen bangen auch die Gemeinde Brotterode-Trusetal (Kreis Schmalkalden-Meiningen) sowie der Kreis Eichsfeld sowie bundesweit eine Reihe weiterer Kommunen um ihre Geldanlagen. Sie alle könnten sich Hoffnungen zumindest auf Teilrückzahlungen machen, hieß es nach der Gläubigerversammlung.

Die Finanzaufsicht Bafin hatte die Greensill-Bank Anfang März geschlossen, später wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Privatanleger wurden entschädigt, Land und Kommunen als öffentliche Anleger sind seit 2017 jedoch nicht mehr über den Einlagensicherungsfonds abgesichert. Nach Schätzungen hatten etwa 50 Kommunen sowie das Land Thüringen bei Greensill gering verzinste Festgelder angelegt, um Negativzinsen zu vermeiden.

Die beiden Thüringer Anlagen hätten laut Ministerium zwischen dem von der Bafin am 3. März ausgesprochenen Moratorium über die Bank und dem Insolvenzantrag zurückgezahlt werden sollen. Rechtliche Schritte des Landes seien noch nicht vom Tisch, würden aber derzeit noch geprüft, sagte der Ministeriumssprecher in Erfurt.

Der Insolvenzverwalter habe in seinem Bericht das Ziel formuliert, innerhalb der ersten fünf Jahre zwei Milliarden Euro als Insolvenzmasse zurückzuerlangen, sagte Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann nach der Versammlung in Bremen.

Eine Milliarde Euro würde in diesem Szenario vorrangig an den gesetzlichen Entschädigungsfonds gehen, die zweite aber an den freiwilligen Fonds sowie die ungesicherten Gläubiger - damit die öffentlichen Geldanleger. Setze man dies ins Verhältnis, könnte eine Kommune in den ersten fünf Jahren ein Viertel der Forderungen zurückerlangen, so Zimmermann.

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