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Weiter steigende Corona-Zahlen im Hotspot Thüringen


Erfurt
Weiter steigende Corona-Zahlen im Hotspot Thüringen

Von dpa
17.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Cornavirus - FFP3 AtemschutzmaskenVergrößern des Bildes
Zwei FFP3 Atemschutzmasken liegen auf einem Tisch im Sonnenschein. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Im bundesweiten Corona-Hotspot Thüringen bleibt die Infektionslage bei deutlich steigenden Zahlen angespannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Staatskanzlei bei 119,5 (Vortag: 111,6). Thüringen ist damit auch das einzige Bundesland, in dem die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche die Marke von 100 übersteigt.

Das ist mehr als doppelt so hoch wie der Bundeswert, der laut RKI am Donnerstag 57,1 betrug. Die Sieben-Tage-Inzidenzen gehen vor allem auch in Bremen (65,8), Nordrhein-Westfalen (57,1) und Sachsen-Anhalt (83,8) hoch, aber nirgends so stark wie im ländlich geprägten Thüringen. Es seien vor allem die ländlichen Regionen betroffen, da dort die gesellschaftlichen Kontakte intensiver seien als in den größeren Städten, erklärte der Jenaer Infektiologe Mathias Pletz der Deutschen Presse-Agentur.

"Der Großteil der Infektionen findet in Familien statt und der private Bereich lässt sich nur bedingt regulieren", sagte Pletz, der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Jenaer Universitätsklinikum ist. Wenn das Virus in den ländlichen Regionen, die anfangs noch verschont geblieben seien, auftrete, verbreite es sich aufgrund der Intensität der Kontakte dort auch stark.

Im Land hat der Kreis Schmalkalden-Meiningen mit 211,3 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz - bundesweit ist das der vierthöchste Wert. Auch der Unstrut-Hainich-Kreis weist mit 206,4 eine sehr hohe Zahl aus. Das Infektionsgeschehen in diesen beiden Kreisen geht laut Pletz derzeit aber nicht von neuen Varianten des Virus aus.

Das Gesundheitsministerium in Erfurt vermutet einen Grund für das Ansteigen der Fallzahlen im Freistaat im Wintereinbruch in der vergangenen Woche. Dieser könnte dazu geführt haben, dass weniger Menschen zum Arzt gegangen seien und dies nun nachholten, sagte eine Ministeriumssprecherin. Zudem seien auch die Virusmutationen in Thüringen angekommen. Daher seien die Testungen und Sequenzierungen bereits intensiviert worden.

Nach wie vor die meisten gemeldeten Häufungen von Corona-Fällen sind auch nach Einschätzung des Ministeriums im privaten und familiären Bereich zu verzeichnen. Das führe zu dem Schluss, dass die Kontaktbeschränkungen nicht so umgesetzt werden, wie dies erforderlich wäre. Positiv sei ein Rückgang der Infektionszahlen in Pflegeeinrichtungen, der auf die inzwischen hohe Zahl der Impfungen zurückzuführen sei, hieß es. In Thüringen haben mit Stand Donnerstag 88 645 Menschen Erstimpfungen erhalten.

Trotz der wachsenden Zahl an Neuinfektionen hält der Freistaat an einzelnen Lockerungen des grundsätzlich verlängerten Lockdowns fest. So soll etwa nach der neuen Verordnung, die an diesem Freitag in Kraft treten soll, die nächtliche Ausgangssperre abgeschafft werden. Zudem sollen Kitas und Grundschulen am 22. Februar wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb gehen. Auch Fahrschulen können demnach wieder mit dem Unterricht beginnen und Friseursalons ab 1. März öffnen.

Von Mittwoch auf Donnerstag kamen laut Staatskanzlei (Stand: 0.00 Uhr) landesweit 513 Neuinfektionen hinzu. Zudem wurden am Donnerstag 23 neue Todesfälle in Zusammenhang mit Corona gemeldet. Seit Beginn der Pandemie stieg damit die Gesamtzahl der Todesfälle auf 2683 und die der Corona-Fälle auf 72 182.

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