Erfurt Landtagssitzung auf Antrag von AfD-Abgeordneten unterbrochen

Die Sitzung des Thüringer Landtages in der Erfurter Arena ist auf Antrag mehrerer AfD-Abgeordneter unterbrochen worden. Hintergrund sind Ermahnungen des Vize-Landtagspräsidenten Dirk Bergner (FDP) während einer Rede eines AfD-Politikers am Donnerstag. Bergner rief den AfD-Abgeordneten Wolfgang Lauerwald mehrmals dazu auf, zur Sache zu reden und im Thema nicht abzuschweifen. Das aufgerufene Thema war die "Schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse im medizinischen Bereich" auf Antrag der CDU-Fraktion.
Lauerwald sprach aber auch darüber, dass aus seiner Sicht Migranten eine "soziale Schieflage" verschärfen würden. Zudem kritisierte er die Familienpolitik der Regierungen vergangener Jahre. Diese hätten eine "kinderfeindliche Politik betrieben", sagte er.
Es müssten Maßnahmen ergriffen werden, den Fachkräftemangel im Sozial- und Gesundheitswesen "vorrangig mit Landeskindern zu decken", sagte Lauerwald. Es sei "beschämend", dass sich Menschen teils aus finanziellen Gründen gegen Kinder entschieden.
Lauerwald führte auch aus, dass "nur wenige Menschen in einen vorübergehenden Rauschzustand" an Bahnhöfen geraten seien, als Migranten nach Deutschland kamen.
SPD-Fraktionschef Matthias Hey nannte die Unterbrechung der Sitzung durch die AfD eine "Unverschämtheit". Es müsse möglich sein, dass Abgeordnete dazu angehalten werden, in ihren Reden beim eigentlichen Thema zu bleiben.