Kriminalität Rocker-Mord: Justizbeschäftigte soll Interna verraten haben
Duisburg (dpa) Eine frühere Justizbeschäftigte soll dem unter Mordverdacht stehenden "Hells Angel" Ramin Y. Interna weitergegeben haben. Gegen die Frau wird wegen des Verdachts der Bestechlichkeit, Verletzung des Dienstgeheimnisses und versuchter Strafvereitelung ermittelt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Duisburg am Dienstag mitteilte. Erste Hinweise erlangten die Ermittler demnach schon im September 2022, öffentlich wurde der Fall nun durch Berichterstattung der "Rheinischen Post".
Ramin Y. ist der Hauptverdächtige im Fall eines ermordeten und zerstückelten Rockers. Neben dem Mord an einem "Hells Angel" im Jahr 2014 wird ihm auch zweifacher versuchter Mord vorgeworfen. Er soll 2013 an dem Anschlag auf einen "Bandidos"-Rocker und dessen Freundin beteiligt gewesen sein. Anfang September 2021 gab es in dem Komplex eine Großrazzia in NRW. Ramin Y. wurde aber nicht angetroffen: Die Ermittler vermuteten ihn im Iran. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Dienstag hält er sich vermutlich nach wie vor dort auf.
Die Frau sei mittlerweile auch als Folge des Ermittlungsverfahrens aus dem Justizdienst ausgeschieden, hieß es. Hinweise auf Kontakt zwischen den beiden habe man im vergangenen Jahr auf einem sichergestellten Handy gefunden. Es bestehe der Verdacht, dass die Frau vertrauliche Informationen, die sie im Rahmen ihrer dienstlichen Tätigkeit erlangt habe, an Ramin Y. weitergegeben habe. Arbeitsplatz und Wohnung der Frau wurden daraufhin durchsucht.
Dabei habe sich der Verdacht der Verletzung des Dienstgeheimnisses erhärtet, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Es gebe aber derzeit keine Hinweise darauf, dass ihre Informationen Ramin Y. zur Flucht verholfen hätten.
- Nachrichtenagentur dpa