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Krieg in der Ukraine: Deshalb kommen viele Flüchtlinge nach Dortmund


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Krieg in der Ukraine
Deshalb kommen viele Flüchtlinge nach Dortmund


16.03.2022Lesedauer: 2 Min.
In der zentral gelegenen Bersworthhalle hat die Stadt Dortmund einen Infopoint für die ukrainischen Flüchtlinge eingerichtet: Hier bekommen sie erste Informationen über notwendige Formalitäten.Vergrößern des Bildes
In der zentral gelegenen Bersworthhalle hat die Stadt Dortmund einen Infopoint für die ukrainischen Flüchtlinge eingerichtet: Hier bekommen sie erste Informationen über notwendige Formalitäten. (Quelle: CORD/imago-images-bilder)
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Über zwei Millionen Menschen sollen seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine bereits aus dem Land geflohen sein. Von diesen Menschen zieht es auch einige nach Dortmund. Doch was sind die Gründe dafür?

In Dortmund sind bereits viele Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Bis vergangenen Montag hatten sich über 2.600 Ukrainer bei der Stadt um eine Aufenthaltsgenehmigung beworben. Der Großteil davon sei bei Freunden und Verwandten untergekommen, sagt Stadträtin Birgit Zoerner. "Die anderen rund 450 sind in städtischen Unterkünften." Im Vergleich zu anderen Städten in NRW seien dies hohe Zahlen.

Doch warum ist das so? Nach Auskunft der Stadt leben rund 3.500 Ukrainer in Dortmund. Für ein Großteil der Geflüchteten seien diese Personen als Freunde und Verwandte daher eine erste Anlaufstelle gewesen. "Und wir haben hier in Dortmund eine aktive jüdische Kultusgemeinde, in der es auch viele Ukrainer gibt", fügt Zoerner hinzu. Außerdem sei Dortmund ein Verkehrsknotenpunkt in NRW.

Flüchtlinge in Dortmund: Auch BVB spielt eine Rolle

Doch sie verweist auch auf einen kuriosen Grund: Dortmund sei den Ukrainern als Stadt bekannt, "weil Dynamo Kiew in der Champions League mal gegen den BVB gespielt hat". Das habe man in Gesprächen häufig wahrgenommen.

Doch die bisher registrierten Flüchtlinge seien wohl nur eine erste Wasserstandsmeldung. "Es wird offiziell ja noch nicht verteilt. Es ist so, dass die Menschen hier ankommen und viele visafrei eingereist sind. Dieser Weg ist aus guten Gründen eröffnet worden", so Zoerner. Es gebe daher vermutlich viele Menschen, die sich noch gar nicht offiziell bei der Stadt gemeldet haben. "Wir haben da noch keine abschließenden Zahlen."

Um die Zahlen der aufgenommenen Flüchtlinge in den Bundesländern und Kommunen auszugleichen, werde es bald gewisse Verteilmechanismen geben. Laut Einschätzungen der Stadt werde – wie bereits beim Flüchtlingsstrom 2015 – vermutlich der Königsteiner Schlüssel gelten.

Nach diesem würde NRW 21 Prozent der nach Deutschland gereisten Flüchtlinge aufnehmen, so Rechtsdezernent Norbert Dahmen. Davon würden dann weitere 3,2 Prozent auf Dortmund fallen. Die genauen Verteilungsschlüssel werden aber erst bei der Ministerpräsidentenkonferenz kommende Woche festgelegt, kündigte NRW-Regierungschef Hendrik Wüst an.

Die Stadt ist derweil dabei, weitere dauerhafte Unterkünfte zu organisieren. Bisher gebe es davon 807. "Das ist aber noch zu wenig. Wir bereiten weitere Plätze vor und haben da auch aus der Zivilgesellschaft Angebote bekommen, auch für größere Liegenschaften", so Dirk Aschenbrenner, der Leiter der Dortmunder Feuerwehr und Krisenstabsmanager. In der Westfalenhalle 6 sowie in der Sckellstraße wurden zudem 600 Notunterkünfte eingerichtet, heißt es.

Die Stadt stellt sich also auf weitere Flüchtlinge ein. "Wir haben letzte Woche miterleben dürfen, dass der russische Präsident nicht den Zweck des Krieges, sondern sein Ziel offensichtlich angepasst hat", so Oberbürgermeister Thomas Westphal. Wladimir Putin führe einen "Krieg gegen die Bevölkerung". Daher habe der Krieg größere Auswirkungen auf die Flüchtlingsströme und Ukraines Nachbarstaaten.

Denn: Die Menschen würden nun in größerer Zahl und dauerhaft aus ihrer Heimat fliehen. Daher fordert Westphal nicht nur Worte, sondern auch Taten und eine koordinierte Zusammenarbeit: "Ich appelliere an Land, Bund und EU: Diese Sache schaffen wir nur gemeinsam."

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz der Stadtverwaltung
  • Stadt Dortmund: Mitteilung vom 15. März 2022
  • Mit Informationen der dpa
  • Eigene Recherchen
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