Bilanz nach Rocker-Razzia Polizei versiegelt 19 "Bandidos"-Vereinshäuser
Nach dem NRW-weiten Verbot der Rockergruppierung "Bandidos" hat die Polizei etliches Vereinsvermögen sichergestellt. Am Dienstag zogen die Ermittler Bilanz.
Die Polizei hat in NRW insgesamt 19 Vereinsheime der Rockergruppe "Bandidos" dicht gemacht und versiegelt, außerdem zehn Motorräder und einen niedrigen vierstelligen Bargeldbetrag beschlagnahmt. Das sagte am Dienstag eine Sprecherin der Polizei Dortmund, die bei dem Einsatz am Montag NRW-weit federführend war.
Die Polizei habe auf Weisung des Bundesinnenministeriums gehandelt, das am Montag eine Verbotsverfügung veröffentlicht hatte. Danach war die "Bandidos MC Federation West Central" mit insgesamt 38 Chaptern genannten Teilorganisationen sofort aufgelöst worden.
Schwere Körperverletzung und Tötungsdelikte
Verboten sind somit sämtliche 28 Chapter in NRW. Von dem Verein gehe eine schwerwiegende Gefährdung für die Allgemeinheit aus, hieß es zur Begründung. Schwere Körperverletzung sowie versuchte und vollendete Tötungsdelikte würden auf das Konto der Gruppierung gehen. So hatte etwa Anfang 2019 eine Schießerei in der Kölner Innenstadt für Entsetzen gesorgt. Der Schusswechsel war wohl Teil des Machtkampfes zwischen "Bandidos" und Rockern von den "Hells Angels".
Der Schwerpunkt der "Bandidos MC Federation West Central" lag in Nordrhein-Westfalen. Auch in Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz fallen einzelne Bandidos-"Chapter" unter das Verbot. Das Verbot trifft nach Schätzungen des Bundeskriminalamtes ungefähr 650 Rocker und damit mehr als die Hälfte der Mitglieder der "Bandidos" in Deutschland.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa