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Dortmund: Erpressung und Missbrauch in Chats – Ermittlungen gegen 400 Schüler


Straftaten in Online-Chats
Erpressung und Missbrauch – Ermittlungen gegen 400 Schüler

Von t-online
Aktualisiert am 18.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Jugendliche schaut traurig auf ihr Smartphone (Symbolbild): Die Polizei ermittelt wegen zahlreicher Straftaten in Online-Chats.Vergrößern des Bildes
Eine Jugendliche schaut traurig auf ihr Smartphone (Symbolbild): Die Polizei ermittelt wegen zahlreicher Straftaten in Online-Chats. (Quelle: Panthermedia/imago-images-bilder)
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Nötigung, Erpressung, sexueller Missbrauch: Eine Vielzahl solcher Fälle beschäftigt derzeit die Polizei Dortmund. Deshalb finden nun Aktionstage statt, um Kinder aber auch Erwachsene aufzuklären.

Die Polizei veranstaltet in Dortmund und Lünen drei Aktionstage über Straftaten im Netz. Die Behörde informiert in den sozialen Netzwerken, auf der Webseite und telefonisch, um Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte für das Thema zu sensibilisieren. Laut Polizei bildet "aktuell eine Vielzahl von Ermittlungsverfahren" den Hintergrund der Aktion. Dabei gehe es um sexuelle Nötigung, sexuellen Missbrauch, Bedrohung, Erpressung, Volksverhetzung sowie Gewaltdarstellungen in Chats.

Polizeipräsident Gregor Lange warnt, dass die Smartphone-Nutzer immer jünger werden und Täter das Internet immer stärker nutzen. Deshalb sei ein Informationsaustausch, vor allem mit Erziehungsberechtigten, wichtiger denn je.

14-Jährige verschickt Nacktfoto von Mitschülerin

In ihrer Pressemitteilung führt die Polizei mehrere Beispiele von Straftaten an. In einem Fall tauschen zwei jugendliche Mädchen zunächst "vertrauliche Bilder" aus. Nachdem die Freundschaft zerbricht, schickt die 14-Jährige ein Nacktfoto ihrer ehemaligen Freundin (13) in einen Klassen-Chat, um sie bloßzustellen. Nicht nur der Besitz der Fotos, sondern auch der Versand stellt eine Straftat dar.

Ein anderer Fall: Ein Schüler wird von seinen Mitschülern homosexuell genannt. Es werden Gewaltphantasien und Drohungen in den Chat geschrieben. Dabei wird laut Polizei auch Adolf Hitler verherrlicht.

Neun von zehn Hinweise direkt aus Schulen

Laut Polizeimitteilung kommen neun von zehn Hinweise zu derartigen Straftaten direkt aus den Schulen. Datenträger werden dann beschlagnahmt und ausgewertet.

In 2020 war in Dortmund eine Schule besonders betroffen, wie es heißt. 140 Jungen und Mädchen waren von Ermittlungen betroffen. In einem aktuellen Fall seien es sogar 400. Bei der Auswertung der Datenträger entdeckt die Polizei wohl immer wieder weitere strafbare Inhalte, "darunter auch heruntergeladene Videos mit schwersten sexuellen Missbrauchshandlungen an Kindern".

Bewusstsein für Unrecht und kriminelle Absichten schaffen

Die betroffenen Opfer und Tatverdächtigen sind in der Regel zwischen zwölf und 16 Jahre alt. Sie stammen aus allen Bevölkerungsschichten. Die Eltern erfahren meist zuletzt von solchen Taten. Polizeioberkommissarin Katja Wittmann-Jodscheit: "Es liegt in der Verantwortung von uns Eltern, mit Kindern und Jugendlichen auch über die Gefahren im Internet zu sprechen."

Laut Polizeioberkommissar Mark Poltrock müssen Kinder schon früh lernen, wann das Versenden eines Fotos oder eines Videos eine Straftat ist. "Sie müssen ein Unrechtsbewusstsein entwickeln. Vor allem auch müssen sie die kriminelle Absicht eines Chat-Partners oder einer Chat-Partnerin erkennen und die Kommunikation sofort unterbrechen können, um sich selbst vor einer Straftat zu schützen."

Alle Informationen zu den Informationstagen (ab 18. Mai 2021) finden Sie hier.

Verwendete Quellen
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