"Väter haben gemeinsam Politik gemacht" BVB-Chef teilt Ansichten mit Merz – auch umstrittene
In einem Podcast hat sich Hans-Joachim Watzke zu Friedrich Merz' umstrittensten Aussagen über Integrationsprobleme geäußert und diesen zum Teil Verständnis entgegengebracht.
BVB-Chef und DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke hat sich in einem Podcast zu den umstrittenen Aussagen von Friedrich Merz geäußert und dabei zum Teil Verständnis gezeigt. Zwar hätte er selbst den Begriff "kleine Paschas" nicht verwendet, doch sei die Beobachtung des CDU-Politikers nicht völlig abwegig, sagte Watzke im Interview mit dem Nachrichtenportal "Table.Briefings": "Ich hätte das Wort nicht genommen, aber er beschreibt ja etwas, was viele schon mitbekommen haben."
Merz hatte 2023 nach den Silvester-Krawallen in Berlin auf Integrationsprobleme in Schulen hingewiesen und unter anderem gesagt, dass Väter es sich verbäten, dass Lehrerinnen "ihre Söhne, die kleinen Paschas, da mal etwas zurechtweisen". Diese Aussagen ernteten massive Kritik, unter anderem wegen ihres pauschalisierenden Charakters.
"Die kleinen Paschas" seien nicht weit entfernt von der Realität
Watzke erklärte jedoch: "Ich sage Ihnen eins, sprechen Sie mal mit Grundschullehrern, Grundschullehrerinnen, und dann lassen Sie sich mal einiges erzählen zu dem Thema. Und dann werden Sie merken, was er da beschrieben hat, scheint aber doch der Realität nicht so weit entgegen zu sein."
Der BVB-Geschäftsführer, seit 1976 CDU-Mitglied, betonte, Merz aus der gemeinsamen Zeit bei der Jungen Union zu kennen. "Unsere Väter haben schon gemeinsam Politik gemacht", sagte Watzke. "Wir können uns gegenseitig gut einschätzen, und es ist auch eine Grundsympathie da."
Mit Blick auf die politische Lage in Deutschland äußerte Watzke Sorge über die Entwicklung des internationalen Ansehens des Landes. "Von dem großen Respekt Deutschland gegenüber ist, ehrlich gesagt, das ist schon ziemlich abgeschmolzen", sagte er. "Es ist aber nicht so spät, dass man sich nicht mit einem Ruck daraus befreien könnte. Aber wenn wir so weitermachen, wird es schwierig."
- Nachrichtenagentur dpa