"Wir sind entsetzt" Aktivisten stören Film über den Terror der Hamas
Im Kino im Dortmunder U soll ein Film über den Terror der Hamas gezeigt werden. Aktivisten stören die Vorführung – und lösen offenbar sogar einen Feueralarm aus.
Am Mittwoch sollte im Dortmunder "Kino im U" ein Film über die sexualisierte Gewalt der Hamas im Zuge des Terrorangriffs am 7. Oktober 2023 gezeigt werden. Im Dokumentarfilm mit dem Titel "Screams for Silence" kommen Augenzeugen, freigelassene Geiseln, Helfer und Überlebende des Hamas-Angriffs zu Wort. Für einige Aktivisten Grund genug, die Vorführung zu stören – diese wurde schließlich sogar abgebrochen. Zuvor hatten die "Ruhr Nachrichten" hierüber berichtet.
"Leider konnte der Film aufgrund von tatsächlichen und zu erwartenden Störungen nicht gezeigt werden", erklärt die Antidiskriminierungsberatung und Intervention bei Rassismus und Antisemitismus (Adira), die die Filmvorführung mitorganisiert hatte.
Feueralarm bei Filmvorführung im "Kino im U" ausgelöst
So seien bei der Vorführung Personen vor Ort gewesen, die die Beratungsstelle "dem Milieu des anti-israelischen Aktivismus" zurechnet. Kurz vor Beginn der Vorführung sie dann ein Feueralarm ausgelöst worden, durch den das Gebäude geräumt werden musste. "Dieser Feueralarm wurde unseren Informationen zufolge höchstwahrscheinlich durch einen manipulierten Rauchmelder in den Toiletten ausgelöst", heißt es in dem Statement. Ein "anti-israelischer Social-Media-Aktivist" habe das Geschehen gefilmt und auf der Plattform Tiktok gestreamt.
Die alarmierte Feuerwehr habe keinen Brand feststellen können, weshalb die Besucher wieder in den Kinosaal gelassen wurden. "Bereits an dieser Stelle stand für uns fest, dass wir den Film zu einer solchen Thematik unter derartigen Bedingungen nicht zeigen können und wollen", schildern die Mitveranstalter weiter. So habe man unter anderem den benannten Streamer aufgefordert, den Saal zu verlassen. Das habe er aber erst bei Eintreffen der Polizei getan.
Dortmunder U: Filmvorführung soll nachgeholt werden
Dabei habe er eine Palästina-Fahne gezückt und eine Ansprache gehalten, "in der er u.a. von einem vermeintlichen 'Genozid in Gaza' sprach", so die Stelle weiter. Die Filmvorführung wurde daraufhin abgesagt, Anwesende hätten darüber gejubelt und "Free Palestine" gerufen.
Die Organsiatoren seien entsetzt darüber, "dass ein Film, welcher sexualisierte und antisemitische Gewalt im Zuge des Massakers der Hamas thematisiert", von den Aktivisten gestört wurde. "Auf diese Weise wird der Terror der Hamas sowie sexualisierte Gewalt verharmlost und die Erfahrungen der Betroffenen in Abrede gestellt." Dennoch wolle sich die Bearztungsstelle nicht einschüchtern lassen und die Vorführung des Films zeitnah nachholen.