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Dortmunder Neonazis besiedeln Harz: Verfassungsschutz warnt


Verfassungsschutz in Sorge
Wie sich Dortmunder Neonazis im Harz breit machen

Von t-online
26.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Polizisten der Thusneldastraße in Dorstfeld (Archivbild): Der Wohnblock in Dortmund galt lange als Nazi-Kiez von Dortmund. Einige Neonazis sind in den Harz abgewandert.Vergrößern des Bildes
Polizisten der Thusneldastraße in Dorstfeld (Archivbild): Der Wohnblock in Dortmund galt lange als Nazi-Kiez von Dortmund. Einige Neonazis sind in den Harz abgewandert. (Quelle: BAUER, Dirk/imago-images-bilder)

Der Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt warnt vor einer zunehmenden rechtsextremen Aktivität im Harz durch Dortmunder Neonazis. Im Fokus: Alexander Deptolla, der offenbar versucht, ein Netzwerk aufzubauen.

Der Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt sieht Anzeichen dafür, dass die Aktivitäten Dortmunder Neonazis im Harz immer gefährlicher werden. Besonderes Augenmerk lege der Inlands-Nachrichtendienst auf den Dortmunder Rechtsextremisten Alexander Deptolla, berichtet das Reportage-Magazin "Spiegel TV". Sachsen-Anhalts Verfassungsschutzchef Jochen Hollmann sagte dem Magazin, Deptolla habe die Möglichkeit, das rechtsextremistische Potenzial im Harz – auch was die Personenanzahl betrifft – zu erhöhen. Er habe bereits einige Leute aus der Region an sich gezogen. "Das nehmen wir mit Sorge wahr", so Hollmann.

Alexander Deptolla gilt als Hauptorganisator des rechtsextremen Kampfsportevents "Kampf der Nibelungen" und als einer der einflussreichsten europäischen Neonazi-Größen. Gemeinsam mit weiteren Rechtsextremen ist Deptolla vor rund vier Jahren von Dortmund nach Halberstadt gezogen.

Neben Debtolla gingen die Neonazis Thorben Vetter, Matthias Deyda, Ingo Aßmann und Markus Walter vom Ruhrgebiet in den Harz. Matthias Deyda, der erst vor wenigen Monaten in den Osten zog, sitzt für die Nachfolgepartei der NPD "Die Heimat" im Dortmunder Stadtrat.

Wegzug aus Dortmund – wie alles begann

Hintergrund des Wegzuges mehrerer Dortmunder Neonazis in den Osten ist eine im Jahr 2015 gestartete Strategie der Polizei in Dortmund, um die rechtsextreme Szene in der Ruhrgebietsstadt in die Schranken zu weisen.

Über Jahrzehnte hatten Dortmunder Neonazis im Stadtteil Dorstfeld für Angst, Unruhen und Einschüchterung gesorgt. Die Rechtsextremen übten hier den sogenannten Raumkampf – eine Taktik, mit der sie einen ganzen Häuserblock zu einer "national befreiten Zone" erklärt hatten. Die Einrichtung der Sonderkommission "Soko Rechts" vor neun Jahren führte nach und zu ersten Erfolgen im Kampf gegen die Szene. Vor rund drei Jahren verkündete der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange dann, dass die Strukturen weitgehend zerschlagen seien.

In der Tat zogen mehrere führende Köpfe der Szene weg. Zu ihnen gehörte unter anderem der ehemalige stellvertretende Landesvorsitzende der Partei "Die Rechte" (jetzt: "Die Heimat") Michael Brück, oder auch das ehemalige AfD-Mitglied Bernd Schreyner, der für "Die Rechte" 2020 als Oberbürgermeisterkandidat bei der Kommunalwahl antrat.

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