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Herne: Ruhrpott-Film Rock'n'Roll Ringo feiert Premiere – Kultpotenzial?


Kino-Premiere von "Rock'n'Roll Ringo"
Vom Gerüstbauer zum Kirmesboxer – neuer Kultstreifen aus dem Pott?


Aktualisiert am 05.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ringo Fleisch (gespielt von Martin Rohde) auf der Cranger Kirmes: Er lernt die Welt des Rummels kennen.Vergrößern des Bildes
Ringo Fleisch (gespielt von Martin Rohde) auf der Cranger Kirmes: Er lernt die Welt des Rummels kennen. (Quelle: UCM.ONE/ Arida Flack)

Der Ruhrpott kehrt zurück auf die Leinwand: Dominik Galizias neuer Film "Rock'n'Roll Ringo" feiert in Herne Premiere. t-online hat ihn schon gesehen und feiert ihn.

Pottfilme mit ihren einzigartigen Charakteren sind Kult: unvergessen "Manta, Manta" oder "Bang Boom Bang". Jetzt kommt ein neuer Ruhrpott-Streifen auf die Leinwand: "Rock'n'Roll Ringo" wird am 5. September erstmals in der Filmwelt Herne präsentiert.

Der 33-jährige Ringo Fleisch (gespielt von Martin Rohde), Gerüstbauer aus Herne, verliert seinen Job. Frustriert heuert er als Monteur auf einer Kirmes an, die in Crange gastiert. Hier trifft Ringo auf den Boxbudenchef Fränkie (Charly Schultz). Der überredet ihn, in seiner Bude als Preisboxer einzusteigen. Fränkie lockt mit schnellem Geld, einem adrenalingeladenen Leben und einem Starstatus auf der Kirmes. "Rock'n'Roll Ringo" ist geboren.

Auf Crange lernt Ringo Jenny vom Autoscooter kennen. Jenny zeigt ihm, wie das Schaustellerleben läuft, zum Missfallen ihres Bruders Mirko. So nimmt das wilde Leben der Kirmes seinen Lauf. Doch Ringo trägt etwas tief in seinem Herzen: die Liebe zu seiner gehörlosen Tochter Mia. Die Zwölfjährige hat der "Mann zum Mitreisen" bei der Mutter zurückgelassen. Nun will er Mias Traum erfüllen, dafür geht er Risiken ein.

100 Minuten dauert der Film. Gedreht wurde unter anderem in Herne auf der Cranger Kirmes sowie auf der Rheinkirmes in Düsseldorf. Eines sei vorweggesagt: Mit Klassikern wie "Bang Boom Bang" oder "Manta, Manta" kann der Streifen nicht verglichen werden. Das liegt aber nicht daran, dass der Film nicht eine Wucht ist, sondern daran, dass er nicht eine einfache Komödie ist. "Rock'n'Roll Ringo" punktet auf andere Art: Im Film kristallisieren sich einzigartige Charaktere des Kirmestreibens heraus, und diese Typen bringen die Zuschauer zum Staunen.

Vor allem punktet dabei einer: Box- und Schaustellerlegende Charly Schultz alias Fränkie. Wenn einer "Kirmes" personifiziert, dann ist es Schultz. Seine Eltern verkauften bereits Süßigkeiten auf dem Jahrmarkt, zudem ist der Ex-Profiboxer Eigentümer des "Fight Club". Auf Kirmesplätzen können Mutige seine Faustkämpfer herausfordern. Angewidert fasziniert schaut man dem schmierigen Laien-Boxmanager zu, wie er den jungen Mann in die Welt des Kirmesringes lockt. Unterstützt wird er dabei von seiner Frau Inge (Margarethe Tiesel): "Du gehörsch' zu uns jetzt. Mal eine andere Frage, brauchst du einen Vorschuss?"

Aber auch die weiteren Kirmes-Originale können mithalten. Da wäre Jennys Bruder Mirko mit seinem kleinen Aggressionsproblem: "Ich klatsch jeden weg – bei mir rappelt's immer." Ihn kann man sich mit seinem Vokuhila auch heute noch im Pott an der nächsten Bude vorstellen. Aber auch Jenny, die Braut vom Autoscooter, wird herrlich porträtiert.

Kurz gesagt: Der neue Film von Dominik Galizia lohnt sich. Einfaches Popcorn-Kino sollte man allerdings nicht erwarten. Die Milieustudie hat durchaus Kultpotenzial. Außer mit den authentisch wirkenden Darstellern überzeugt der Film auch kameratechnisch. Einstellungen, die denen eines italienischen Spaghetti-Western gleichen, lassen den authentischen Look der Achterbahnen und Boxbuden in besonderem Licht erscheinen. Ruhrgebiets-Feeling garantiert.

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