Fan Walk trotz Unwetterwarnung 15.000 Türkei-Fans erobern Dortmunds Straßen
Dortmund färbt sich vor dem EM-Spiel Türkei gegen Georgien in Rot: Tausende türkische Anhänger feiern ihre Elf in der Innenstadt. Per Fanmarsch wollen sie zum Stadion ziehen.
Offiziell gibt es bei der Fußball-Europameisterschaft nur einen Gastgeber. Ein Heimspiel-Gefühl werden aber nicht nur die deutschen Spieler genießen. "Die Türkei wird bei der EM eine Heimspielatmosphäre haben", sagte der türkische Nationalspieler Salih Özcan im Vorfeld der EM-Partie der Türkei gegen Georgien. Ganz falsch lag er bei seiner Einschätzung offenbar nicht.
Punkt 12 Uhr erscheint am Montag der offizielle Fanbus der Türkei vor dem Dortmunder Stadthaus auf der Kleppingstraße. Wenige Minuten später ziehen Tausende Fans zum Treffpunkt der Türken. Aktuell feiern sie die Mannschaft mit Fangesängen, Trommeln und Fahnen.
Die Polizei spricht von mehr als 15.00 Menschen, die sich nach Mittag in Richtung BVB-Stadion aufmachen. Zuvor hatte sogar der offizielle Account der türkischen Nationalmannschaft zum geschlossenen Fan Walk mit Start an der Kleppingstraße aufgerufen.
Insgesamt leben in Dortmund rund 40.500 türkische Migranten, 29.000 türkische Staatsbürger sowie 11.500 türkischstämmige Deutsche.
Einige türkische Fans zünden Rauchtöpfe und Feuerwerkskörper. Die Polizei macht mit mehreren Durchsagen auf das Pyrotechnikverbot aufmerksam, spricht aber auf Anfrage von t-online von einer insgesamt ruhigen Lage.
Noch am Morgen hatte die Stadt bekannt gegeben, dass am Dienstag kein Public Viewing an der Fanzone in der Innenstadt sowie im Westfalenpark stattfinden wird. Fans ohne Ticket sollten auf Bitte der Stadt zu Hause bleiben. Dem kommen offensichtlich nur wenige türkische Anhänger nach. Das Spiel gegen Georgien startet um 18 Uhr.
Unklar ist derzeit, wohin sich im Laufe des Tages die Massen türkischer Fans bewegen werden, die kein Ticket für das Stadion bekommen haben. Man stünde zu dieser Frage im engen Austausch mit den Fanverbänden, um weitere Maßnahmen zu besprechen, sagt Martin Sauer, EM-Beauftragter der Stadt. Da waren bereits Tausende Fans in Richtung Stadion losgezogen.
- Reporter/ Reporterin vor Ort
- Auskunft der Pressestelle der Polizei Dortmund