"Dortmund zeigt Flagge" Alles zum 25. Christopher Street Day in Dortmund
Am Samstag findet in Dortmund zum 25. Mal der Christopher Street Day statt. Alle Informationen zur Demonstration hat t-online zusammengefasst.
In Dortmund wird es am Samstag wieder bunt, schrill und laut: Der Christopher Street Day findet statt und die Stadt hüllt sich dabei in die unterschiedlichsten Flaggen der LGBTQI-Community.
Es ist das 25-jährige Jubiläum der Demonstration in Dortmund. Das erste Event fand im Jahr 1997 statt. Damals stand die erste und noch kleine schwul-lesbische-Community erstmalig in der Ruhrgebietsstadt gemeinsam öffentlich für ihre Rechte ein. Dieses Jahr lautet das Motto des CSD "Gemeinsam weiter".
"Wir haben noch längst nicht alles erreicht. Diskriminierung, Gewalt und Hass sind immer noch tagtägliche Begleiter von queeren Personen", sagt Moritz Heller vom CSD-Organisationsteam.
Wer auf dem CSD dabei ist
Die LGBTQI-Community steht für lesbisch, schwul (gay), bisexuell, trans, queer und inter. Auf dem CSD 2023 werden daher unterschiedliche Gruppen und Vereine anwesend sein, die sich für Solidarität und Gleichberechtigung starkmachen wollen. Der Organisator hinter dem diesjährigen CSD ist der Dachverband der Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und Transidentenvereine und -initiativen in Dortmund, Slado e.V.
Slado gibt es seit 1998, setzt sich seither für die Rechte der LGBTQI-Menschen ein und erwartet dieses Jahr zum CSD mehrere Tausend Teilnehmer. Darunter Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die sich Flinta zuordnen: Die Buchstaben stehen für Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans, agender Personen. Auch die neu gegründete Gruppe TransAction für trans Menschen mit (nicht-)binären Mitgliedern, die für eine emanzipierte Gesellschaft und gegen Transfeindlichkeit wie Fremdbestimmung kämpfen, wird erwartet.
Wie ein Sprecher von Slado e.V. t-online auf Anfrage mitteilte, sollen Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal und Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, anwesend sein.
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Highlight auf dem CSD 2023
Zweimal fand der CSD nicht statt: 2018 wegen mangelnder ehrenamtlicher Ressourcen und 2020 wegen der Corona-Pandemie. In diesem Jahr soll das Straßenfest wieder stattfinden und der Höhepunkt des 25. CSD sein, so die Veranstalter. Wie der Sprecher von Slado e.V. informiert, liege der diesjährige Fokus auf der Geschichte des CSD und der (Dortmunder) Community. Dabei sei der CSD 2023 in Dortmund "so groß wie nie zuvor".
Auf dem Friedensplatz soll es eine CSD-Infomeile und ein buntes Bühnenprogramm geben. "Wir haben in diesem Jahr so viele Informationsstände wie noch nie", sagt CSD-Organisatorin Oliver-Daumen. Vereine, Initiativen und LGBTQI-Unternehmen stellen sich vor, sodass sich Besucher und Unterstützer über Angebote der Community informieren können. Die Infomeile soll laut Informationen des Veranstalters gegen 12 Uhr starten.
Um 14 Uhr beginnt dann ein musikalisches und politisches Bühnenprogramm, das vom Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal eröffnet wird. Ab 14.30 Uhr spielen unterschiedliche DJs und Musiker und sorgen für abwechslungsreiche Beats.
Bühnenprogramm
Auf dem Friedensplatz wird die Künstlerin Betty D. Fort die Moderation übernehmen.
Bis voraussichtlich 22 Uhr soll es Programm geben.
Auf der Bühne sind bereits folgende Musiker und DJs über Instagram angekündigt:
Ohrenpost
Beatpakk
Daniel Schuhmacher (Gewinner der 6. Staffel DSDS)
Norma Jane & The Crazy Lady Boys
Wanda Kay
DJ U-Go-Boy
Betty D. Fort
DJ Mary Sanchez
Steffi List
Die Route des CSD
Die Demonstration startet um 11 Uhr und beginnt vor dem Kino CineStar in der Nähe der Nordseite des Hauptbahnhofs und zieht sich dann durch die Innenstadt zum Friedensplatz. Dabei wird der Demonstrationszug erstmalig von zwei Trucks und anderen Fahrzeugen begleitet, wie die Veranstalter berichteten. Sie weisen außerdem auf den Sicherheitsabstand zu den Trucks hin. Der erste Block werde von Flinta angeführt, ansonsten gebe es keine feste Reihenfolge.
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Aftershowparty
Nach der CSD-Demonstration mit Straßenfest gibt es eine offizielle Aftershowparty. Diese soll in den Nightrooms Dortmund stattfinden.
Über Instagram informieren die Veranstalter, dass Besucher in der Diskothek nur mit Tickets zum CSD-Bereich kommen. Diese gebe es für 7,50 Euro im Vorverkauf. Resttickets seien noch vorhanden, es gebe diese am Infostand des CSD. Eine Abendkasse vor Ort sei nicht vorgesehen.
Gewalt gegen queere Personen
In der Vergangenheit wurden queere Menschen häufig angegangen. Auch auf dem CSD im vergangenen Jahr war das der Fall. 2022 wurden Personen aus der Queer-Community beleidigt und körperlich angegriffen.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend registrierte im Jahr 2022 bundesweit 1.005 Straftaten der Hasskriminalität gegen queere Menschen. Darunter 227 Gewaltdelikte im Bereich "sexuelle Orientierung" und 417 Straftaten im Bereich "geschlechtliche Diversität".
"Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt öffentlich sichtbar zu machen, birgt weiterhin ein Risiko von Angriffen und Anfeindungen. Trotzdem werden wir auch in Zukunft sichtbar und hörbar für die Rechte von LGBTQI eintreten", äußerte sich Slado e.V. letztes Jahr in einer Mitteilung.
Für 2023 will der Dachverband wieder vermehrt für Sicherheit sorgen, der Sicherheitsdienst sei verstärkt worden. Auch die Polizei Dortmund sei mit genügend Einsatzkräften vor Ort, so ein Polizeisprecher.
Hintergrund zum Christopher Street Day
Jährlich findet der Christopher Street Day als Erinnerung an den sogenannten Stonewall-Aufstand im Juni 1969 statt. In New York wehrten sich im "Stonewall Inn", einer Bar in der Christopher Street, queere Besucher gegen gewalttätige Polizeiwillkür.
Es war wohl nicht der erste Aufstand, aber derjenige, der in die Geschichte einging. Seitdem gehen queere Menschen auf die Straße und treten für Solidarität und ihre Rechte ein. Der CSD wurde so zu einer weltweiten Bewegung.
- csd-dortmund.de: 25 Jahre CSD Dortmund
- Pressemitteilung zum CSD vom 31. August 2023
- Anfrage bei SLADO e.V. Dortmund
- Instagram: @csd_dortmund_queer_im_revier
- Website von SLADO e.V. Dortmund
- Stellungnahme von SLADO zu Angriffen vom 9. September 2022
- bmfsfj.de: Queerfeindliche Hasskriminalität und Gewalt besser bekämpfen
- Anfrage bei der Polizei Dortmund