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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Abends noch schlappe 33 Grad Hitze-Urlaub auf Sizilien – Dortmunder Touristen berichten
Auf vielen Urlaubsinseln herrscht gerade extreme Hitze. t-online-Reporter Thomas Terhorst aus Dortmund ist in Sizilien – und berichtet von Familienurlaub bei 44 Grad.
Ein Urlaubstag in Avola, an der Küste von Catania: Ich tippe diesen Text um 8 Uhr morgens – und es sind bereits 37 Grad. Heute Mittag erwarten uns 44 Grad. Schon in den vergangenen Tagen war die Hitze in den Mittagsstunden kaum auszuhalten. Die Siesta dauert so gute sechs Stunden: Von 11 bis 17 Uhr rettet sich jeder in den Schatten. Auf den Straßen schmilzt der Teer, es entstehen immer mehr Schlaglöcher.
Der Weg von unserer vorherigen Unterkunft in Agrigent nach Avola führte uns durchs Landesinnere. Hier war es noch heißer – das Thermometer im Auto zeigte 47 Grad an. Auf der Strecke flogen immer wieder Hubschrauber mit großen Wasserbehältern über uns zu einem Einsatz – vermutlich zu einem Brand. Kontrollierte Flächenbrände sehen wir hier oft.
Der Taxifahrer, der uns zum "Tal der Tempel" fuhr, eine der größten kulturellen Touristenattraktionen auf Sizilien, erzählte uns, dass auch für die Sizilianer die Hitze nicht normal sei. Doch das Touristengeschäft läuft weiter – ohne Rücksicht auf die Hitze. Touristen werden auch weiterhin in Bussen zur Mittagszeit an die Tempel gekarrt und auf die 90-minütige Fußtour ohne Schatten geschickt – schweißnasse T-Shirts und Sonnenbrände inklusive. Wir haben uns die Tour für den Abend aufgespart, um 18 Uhr hatte es auf immerhin 33 Grad abgekühlt.
Die Nacht rumkriegen – am Strand
Der Stadtstrand von Avola wird bei den hohen Temperaturen zum regelrechten Nachtstrand. Viele Italiener zieht es erst am Abend an den Strand. Auf dem Strand-Parkplatz ist am Abend zuvor ein junger Mann im Jogging-Outfit zusammengebrochen. Einsatzkräfte der Polizei und Rettungssanitäter betreuten ihn, gaben ihm Trinkwasser und kühlten sein Gesicht.
Hunderte Sizilianer sitzen bis tief in die Nacht in ihren Campingstühlen am Strand, an Schlaf ist für viele nicht zu denken. Mitgebracht haben sie meist Eisboxen, Tische und Verpflegung. Es ist dunkel – aber die Temperaturen sinken kaum ab. Zurück in der Innenstadt ist am Abend kaum ein Auto zu finden – alle sind am Strand.
- Eigene Beobachtungen des Autors