Künstliche Intelligenz im Straßenverkehr Erste KI-Ampel Deutschlands in NRW installiert
Smart City: In Hamm steht seit kurzer Zeit die erste KI-Ampel Deutschlands. Die nächste plant die Stadt bereits.
Künstliche Intelligenz ist in Deutschland jetzt auch im Straßenverkehr angekommen: In Hamm, Nordrhein-Westfalen, steht seit einigen Wochen eine KI-Ampel – und damit ist sie die erste in der ganzen Bundesrepublik. So will Hamm den Straßenverkehr besonders für schwächere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger optimieren.
An der Kreuzung Heßler Straße / Marker Allee steht die Ampel. Ausgestattet mit sieben Kameras funktioniert sie wie ein "Erkennungssystem": Bereits auf 70 Meter Entfernung erkennt die Ampel Verkehrsteilnehmer, insbesondere Radfahrer und Fußgänger. Dabei misst sie die Personenanzahl und die Geschwindigkeit, um optimal berechnen zu können, wann und für wie lange sie auf Grün umschalten muss. Die Schaltung ist somit immer individuell, wie Tobias Köbberling, Pressesprecher der Stadt Hamm, erzählt.
Priorisierung der Radfahrer und Fußgänger
Zunächst war es ein Pilotprojekt im Juni, jetzt soll die KI-Ampel bleiben. Es sei bereits die nächste Ampel geplant, so Köbberling. "Für Radfahrer und Fußgänger ist sie ein Traum." Die Kreuzung Heßler Straße/Marke Allee sei sehr verkehrsintensiv. Das liege an der Gesamtschule und dem Oberlandgericht – zu Stoßzeiten seien hier viele Menschen unterwegs, besonders Kinder.
Mit der Künstlichen Intelligenz will die Stadt die Sicherheit im Verkehr erhöhen. Vor allem junge und beeinträchtigte Verkehrsteilnehmer liegen hier im Fokus. Deswegen sei die nächste Signalanlage auch nahe einer großen Schule im Bezirk Hamm-Uentrop geplant. Hier soll es nach Angaben des Sprechers schon mehrere Unfälle zwischen Rad fahrenden Kindern und Autos gegeben haben.
Angst vor Datenschutzmissbrauch bräuchten die Verkehrsteilnehmer aber nicht zu haben. Die Kameras filmen die Menschen nicht, sondern messen lediglich die Bewegung in dem markierten Bereich vor der Ampel für Steuerungszwecke.
Kein Nachteil für Autofahrer
Der Autoverkehr soll durch die KI-Ampel nicht stark beeinträchtigt werden. Anfangs soll es zwar zu Rückstaus gekommen sein, aber durch die Algorithmen könne die KI-Ampel den Verkehr aufeinander abstimmen. "Wenn keine Fußgänger oder Radfahrer unterwegs sind, haben die Autos normal freie Fahrt", sagt Köbberling.
Bedenken bezüglich der Künstlichen Intelligenz im Straßenverkehr habe die Stadt bisher nicht. Sollte die KI-Ampel defekt sein, übermittle sie das. Wie bei einem normalen Ampelausfall gebe es dann ein Übergangsszenario mit Verkehrsschildern.
- Stadt Hamm: Grüne Welle dank künstlicher Intelligenz
- Telefonat mit Tobias Köbberling, Pressestelle Stadt Hamm
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