BVB fegt Wolfsburg vom Platz Doppeltorschütze Adeyemi untröstlich: "Der Elfer hat mir den Tag versaut!"
Trotz seines Doppelpacks beim 6:0-Sieg des BVB über Wolfsburg war Karim Adeyemi untröstlich. Nach dem Spiel sprach er über seinen verschossenen Elfmeter.
Mit zwei Toren, einer Vorlage und einem ganz starken Auftritt war Karim Adeyemi so etwas wie der Mann des Tages beim 6:0-Kantersieg von Borussia Dortmund über den VfL Wolfsburg.
Nach dem Abpfiff aber sprachen alle über eine andere Szene: In der 65. Minute hatte sich der Nationalspieler den Ball geschnappt, um einen Foulelfmeter zu verwandeln – und verschossen. Beim Spielstand von 5:0 eigentlich kein Problem, doch Adeyemi war danach untröstlich. Der 21-Jährige sank auf den Rasen, ließ die Schultern hängen, schüttelte immer wieder den Kopf – und war bis zu seiner Auswechslung vier Minuten später gar nicht aufzumuntern. Dass ihm die Szene tatsächlich emotional zugesetzt hatte, bekannte Karim Adeyemi nach dem Spiel ganz offen: "Meinen Tag habe ich mir ruiniert mit dem Elfmeter."
Im Einzelnen sprach Adeyemi über…
…die Absprache mit Marco Reus vor dem Elfmeter: "Ich hatte die Chance auf den Hattrick. Eigentlich habe ich gedacht, Marco soll den Elfmeter schießen. Ich habe ihn zweimal gefragt, aber er meinte, ich soll es machen. Jetzt hat mir der Elfer den Tag versaut."
…seine Gefühle nach dem verschossenen Strafstoß: "Ich war in diesem Moment wirklich untröstlich. Nach dem Elfmeter war für mich das Spiel vorbei. Für mich war das sehr, sehr schlimm. Ich war so enttäuscht. Meinen Tag habe ich mir ein bisschen ruiniert mit dem Elfmeter. Aber das Team geht vor – deswegen bin ich glücklich, dass wir gewonnen haben."
…die Konsequenzen aus dem verschossenen Strafstoß: "In dieser Saison ist es für mich mit Elfmetern vorbei. Aber in der nächsten Saison bin ich wieder dabei."
…den Sonderapplaus und die Sprechchöre von der Südtribüne nach dem Abpfiff: "Darüber habe ich mich sehr gefreut! In diesem Stadion zu spielen, ist immer sehr schön. Dass die Fans dann alle deinen Namen rufen, ist umso schöner."
…sein Kopfballtor gegen Wolfsburg – vor kurzem hatte er noch gesagt, Kopfballtore seien nicht seine Kernkompetenz: "Ich habe das gesagt, damit die Leute mich unterschätzen." (lacht)
…die Szene nach seinem zweiten Treffer, als er zunächst am Boden liegen geblieben war: "Ich war einfach tot. (lacht) Ich konnte nicht aufstehen, weil ich von der Luft her sehr tot war. Deswegen wollte ich in dem Moment auch gar nicht aufstehen."
"Nur noch Heimspiele, das wäre super für uns"
…die Aufarbeitung des Bochum-Spiels in den letzten Tagen, als dem BVB nach Foul an Adeyemi ein Elfmeter verweigert worden war: "Wir hätten das Spiel in Bochum schon vor der Elfmeter-Szene entscheiden können, das haben wir nicht gemacht. Wenn der Schiedsrichter das Foul nicht gesehen hat und der VAR auch nicht eingreift, dann können wir nichts dagegen tun. Dann musst du den Kopf frei kriegen und dann ins nächste Spiel starten."
…den zehnten Heimsieg des BVB in Folge: "Nur noch Heimspiele, das wäre super für uns. In dieser Saison ist es sehr gut für uns, wenn wir zuhause spielen. Es macht auf jeden Fall viel mehr Spaß."
…seine Leistungssteigerung in der Rückrunde: "Ich habe es ja schon öfter gesagt: neues Jahr, neues Glück. Darauf kann man ein bisschen vertrauen. Das erste Halbjahr war bei mir wirklich nicht gut, aber das zweite läuft jetzt umso besser. Darüber freue ich mich natürlich, aber es war und ist auch harte Arbeit."
- Gespräch mit Karim Adeyemi nach dem Spiel gegen Wolfsburg in der Mixed Zone des Stadions