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Zum journalistischen Leitbild von t-online.BVB-Verteidiger bringt Meister-Gen mit Trumpf im Titelkampf: Hummels, der Unverzichtbare
Mats Hummels lässt auf und neben dem Platz keinen Zweifel: Er will Deutscher Meister werden. Für den BVB wird der Weltmeister im Titelkampf unverzichtbar.
"Offense wins games, defense wins championships", heißt es so schön bei den Amerikanern. Der Angriff gewinnt die Spiele, aber die Defensive die Meisterschaften. Für Borussia Dortmund ist es daher gerade perfekt, dass Spieler wie Donyell Malen mit sechs Toren in den vergangenen fünf Partien aufdrehen und auch die Stürmer Sébastien Haller und Youssoufa Moukoko ihre Tore beisteuern. Als entscheidender Faktor im Endspurt der Saison aber kristallisiert sich immer mehr der Mann heraus, der die Abwehr dirigiert und sich mit seiner Arbeit auf dem Rasen, aber auch dem vorgelebten Willen und Ehrgeiz unverzichtbar gemacht hat: Mats Hummels.
Dieser eine Moment am vergangenen Wochenende sagte eigentlich alles aus: Als Mario Götze für Frankfurt den Ausgleich auf dem Fuß hatte, setzte Mats Hummels im eigenen Strafraum zu einer ebenso riskanten wie perfekten Grätsche an und verhinderte den Einschlag. Eine Aktion des absoluten Willens, energisch und kompromisslos, mit viel Selbstvertrauen. Und ein Zeichen an seine Mitspieler: alles reinwerfen, alles rausholen – und alles gewinnen.
Abwehrchef setzt immer wieder Akzente im Offensivspiel
Sportlich ist Hummels wieder erste Wahl bei den Dortmundern, zumal sich Nico Schlotterbeck und Niklas Süle zuletzt mit Verletzungen herumgeplagt haben. Der 34-Jährige knüpft aktuell an die Leistungen an, die er schon zu Saisonbeginn gezeigt hat und die ihn in der Hinrunde in der Hierarchie der Innenverteidiger ganz oben stehen ließen. Der Weltmeister als zweikampfstarker Fixpunkt in Schwarz-Gelb, der die Abwehr organisiert, mit seinen langen, öffnenden Pässen immer wieder Akzente im Offensivspiel setzt – und sogar selbst trifft.
Zwar musste Hummels bis zum Frankfurt-Spiel warten, bis er sich endlich in die Torschützenliste eintragen konnte. Damit hat er aber in seiner 15. Saison in Folge mindestens einen Treffer pro Saison erzielt. Das gelang vor ihm erst sechs anderen Profis – kein Wunder, dass der Routinier den Fakt auch stolz auf seinem Twitter-Account postete.
Denn ehrgeizig ist Dortmunds Nummer 15 auch im reiferen Alter wie eh und je. Ob er seinen auslaufenden Vertrag nochmals verlängert, lässt er derzeit zwar offen. Keine Zweifel aber gibt es daran, dass Hummels noch immer den maximalen Erfolg will und das auch vorlebt. Natürlich hat es ihn mächtig gewurmt, nach der herausragenden Hinrunde nicht für die WM nominiert worden zu werden. Und beim BVB zu Jahresbeginn plötzlich nicht mehr in der Startelf zu stehen, war auch ein unerwarteter Rückschlag.
Hummels: "Ich muss einer sein, der vorangeht"
Aber außen vor war Mats Hummels in diesem Team nie, ganz im Gegenteil. Sein Wort hat Gewicht und seine Kritik hallt nach, auch wenn sie nicht jedem gefällt. Auch von der Bank aus pushte er seine Mitspieler, lebte Leidenschaft und Emotion vor. So sehr, dass er dafür in Leipzig sogar auf der Bank die Gelbe Karte kassierte.
Genau diese Einstellung und Identifikation mit dem Verein und seinen Zielen sind es aber, die der immer wieder von Mentalitätsdebatten geschüttelte BVB braucht. In Stuttgart, als sich die Mannschaft von zehn Gegenspielern noch drei Tore einfing, musste er zur Pause angeschlagen vom Platz. Dass da einer fehlte, der mit seiner ganzen Erfahrung und Klasse den Laden zusammenhält, war mehr als offensichtlich.
"Ich muss einer sein, der vorangeht", hat Mats Hummels schon zu Saisonbeginn gesagt. Diese Vorgabe erfüllt er aktuell mehr denn und erinnert mit seinem souveränen und dominanten Auftritt an die guten, alten Zeiten in Schwarz-Gelb. Im BVB-Trikot konnte der Verteidiger schon 2011 und 2012 die Deutsche Meisterschaft feiern. Hält er am 27. Mai im Westfalenstadion erneut die Schale in die Höhe, schließt sich der Kreis.
- Eigene Beobachtungen