U19: BVB-Bubis wollen den Titel-Hattrick

Auf den Spuren von Tanko und Ricken

U19-Meisterkampf: Junioren des BVB wollen den Titel-Hattrick

Die U19 des BVB will am Sonntag gegen Mainz Deutscher Meister werden – mithilfe von Stürmer Julian Rijkhoff, der auf den Spuren von Tanko und Ricken wandelt.

Wovon die Profis von Borussia Dortmund noch träumen, kann für den Nachwuchs an diesem Wochenende Realität werden. Das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren steigt für die U19 des BVB beim FSV Mainz 05. "Das Finale haben wir erreicht, jetzt wollen wir auch den Titel holen", lässt Lars Ricken als Direktor des Nachwuchsleistungszentrums keinen Zweifel aufkommen. Für die BVB-Talente wäre es die dritte Meisterschaft in Folge und damit der Titel-Hattrick.

Schon einmal dominierte der schwarz-gelbe Nachwuchs über Jahre die älteste Jugendklasse in Deutschland. Zwischen 1994 und 1998 gewannen die BVB-Bubis gleich fünfmal hintereinander den Titel. Damals waren es Spieler wie Ibrahim Tanko, Vladimir But und Lars Ricken selbst, die sich ins Rampenlicht spielten und ihre Profikarriere starteten. Und auch jetzt rücken wieder Spieler in den Fokus, die für Borussias Zukunft stehen wollen.

Neuauflage des Endspiels von 2009

Denn der Kader dieser U19 ist gespickt mit Potenzial und hat in dieser Saison auch schon den internationalen Fußball aufgemischt. In der Youth League besiegte die Borussia unter anderem den Nachwuchs von Paris Saint-Germain und musste sich erst im Viertelfinale geschlagen geben. Jetzt soll der Titel auf nationaler Ebene her – in der Neuauflage des Endspiels von 2009. Damals setzte sich Mainz mit 2:1 durch – aufseiten der Borussia traf ein gewisser Mario Götze.

Dieses Mal ruhen die Hoffnungen auf Dortmunder Tore vor allem auf den Schultern von Julian Rijkhoff: 18 Jahre alt, Niederländer, Rechtsfuß und ausgestattet mit einem ausgeprägten Torriecher. Den hat er gerade erst im Halbfinale unter Beweis gestellt, als er die U19 von Hertha BSC im Hinspiel quasi im Alleingang mit einem Viererpack abschoss. In seinen bislang 28 Pflichtspielen für die U19 in dieser Saison verbuchte er stolze 25 Tore, gab dazu noch sechs Vorlagen. Im Schnitt ist er alle 78 Minuten an einem Tor beteiligt.

Rijkhoff: Teil des BVB-Puzzles

Seit Rijkhoff im Januar 2021 von Ajax Amsterdam zum BVB gewechselt ist, hat er sich unter Mike Tullberg beständig entwickelt. Körperlich habe der Youngster "brutal zugelegt", bestätigt ihm sein Coach schon vor einem Jahr. Tempo und Handlungsschnelligkeit sind für sein Alter beeindruckend, seine gute Technik paart er mit Dynamik. Er lässt sich auch schon mal zurückfallen, verliert dabei den Abschluss aber nicht aus den Augen. Und er lebt seinen Traum: Irgendwann mal, hat Rijkhoff gesagt, will er für Dortmunds Profis spielen und seine Tore machen. So wie einst Ibrahim Tanko und Lars Ricken.

Der herausragende Offensivspieler ist aber nur ein Teil des Puzzles, das diese Dortmunder U19 so erfolgreich macht. Neben Rijkhoff zählen Paris Brunner und Samuel Bamba zur Abteilung Attacke. Brunner (17) war in dieser Saison in der U17-Bundesliga mit 16 Toren in sechs Spielen so gefährlich, dass er inzwischen fest zum Inventar der U19 gehört. Bamba (19) erinnert mit seinem trickreichen Spiel an Jamie Bynoe-Gittens, der den Sprung von der A-Jugend zu den Profis perfekt vorgelebt hat.

Collins träumt davon, vor der Süd Debüt zu geben

Defensiv ragt beim BVB Nnamdi Collins heraus, der aufgrund seiner enormen Physis und Schnelligkeit schon mehrfach im Trainingslager der Profis dabei war. In dieser Spielzeit kam der 19-jährige Innenverteidiger schon in der 3. Liga für die U23 zum Einsatz. Auch er träumt davon, "beim BVB Profi zu werden und vor der Süd mein Debüt zu geben."

Linksverteidiger Tom Rothe hat diese Profi-Premiere schon hinter sich; aktuell unterstützt er wieder die U19. Mit Torhüter Marian Kirsch, den Verteidigern Faroukou Cissé und Hendryk Blank und vor allem dem hochtalentierten Deutsch-Italiener Vasco Walz im zentralen Mittelfeld verfügt die Mannschaft über weitere Stützen, die den Traum vom Titel-Hattrick perfekt machen sollen. Es wäre auch ein weiterer Ritterschlag für ihren Trainer. Mike Tullberg stand bereits beim Triumph im Vorjahr an der Seitenlinie und hat schon Spieler wie Youssoufa Moukoko, Ansgar Knauff und Jamie Bynoe-Gittens zu Profis geformt.