Razzien in NRW Manipulation an Stellwerken: Mutmaßliche Täter sind junge Erwachsene
Nach den Stellwerksmanipulationen in NRW hat die Polizei drei mutmaßliche Täter identifiziert. Überwachskameras sollen nötige Hinweise erbracht haben.
Nach einer Reihe von Stellwerksmanipulationen bei der Deutschen Bahn hat die Polizei die Wohnungen dreier Tatverdächtige in Bochum, Mönchengladbach und Viersen durchsucht. Zudem durchsuchten die Ermittler die Wohnung eines 15-jährigen Zeugen in Herten, wie die Polizei Köln am Donnerstag mitteilte.
Den Beschuldigten (22, 18, 16) wird vorgeworfen, Ende Januar in Technikräume von Stellwerken in Essen-Kray, Essen-Stadtwaldwende, Leverkusen-Küppersteg und Schwelm eingedrungen zu sein und mutwillig Signalschalter betätigt zu haben. Durch das Betätigen mehrerer Notschalter wurde die Stromversorgung des Schienennetzes teilweise unterbrochen. In der Folge kam es dazu, dass einige Züge automatisch gebremst wurden – der Bahnverkehr wurde deshalb erheblich beeinträchtigt.
Überwachungskameras brachten Hinweise
"Umfangreiche Ermittlungen, unter anderem die Auswertung von Überwachungskameras, hatten die Fahnder auf die Spur des Freundeskreises gebracht", teilte ein Sprecher der Polizei mit. Die Tatmotivation der Beschuldigten sei noch unklar.
In jüngster Vergangenheit gab es bereits mehrere Fälle von Sabotage bei der Bahn: Am 8. Oktober wurden von Unbekannten in Herne und Berlin Glasfaserkabel durchgeschnitten – sie legten damit das interne Mobilfunknetz der Bahn lahm. So konnten Lokführer und Leitstellen nicht mehr miteinander kommunizieren. Auch in Essen, im Stadtteil Dellwig, wurden im Dezember mehrere Kabel in einem Schalthaus von Unbekannten gekappt.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Köln vom 23. März 2023
- WDR.de: Stellwerksmanipulationen eine konzertierte Aktion