Vor Spitzenspiel gegen Leipzig Streik im Nahverkehr: BVB deutet "sehr unpopuläre Entscheidungen" an
Am Freitag droht ein Verkehrschaos in Dortmund. Der Nahverkehr streikt während des Spitzenspiels. Der BVB deutet "sehr unpopuläre Entscheidungen" im Verkehrsfluss an.
Beim Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig müssen Fußballfans an diesem Freitagabend streikbedingt mit erheblichen Problemen bei der An- und Abreise rechnen. Das Dortmunder Nahverkehrsunternehmen DSW21 teilte mit, dass ein ganztägiger Warnstreik die Nahverkehrsverbindungen mit Bussen und Stadtbahnen komplett stilllegen werde.
Laut Einschätzung des BVB wird der Ausfall des Nahverkehrs über hunderttausend Menschen in Dortmund "mit voller Wucht" treffen. "In den Westfalenhallen findet am Freitag eine Motorradmesse mit geschätzt 20.000 Besuchern statt, abends wird obendrein Comedian Bülent Ceylan vor circa 4.000 Besuchern auftreten. In der City finden ab dem Mittag und bis 18 Uhr zwei Großdemonstrationen statt. Die Bundesligapartie in Deutschlands größtem Stadion wiederum ist mit 81.365 Zuschauern ausverkauft", äußerte sich der Verein in einer Mitteilung am Mittwoch.
BVB: Verkehrssituation fordere Höchstmaß an Geduld
Fakt sei, so der Verein weiter, dass es zu Verkehrssituationen kommen könne, "die den Besuchern ein Höchstmaß an Geduld abverlangen und die zuständigen Institutionen möglicherweise zwingen werden, kurzfristig sehr unpopuläre Entscheidungen treffen zu müssen".
Um welche Entscheidungen es hier ginge, ließ der Revierclub zunächst offen. "Wir meinen damit Entscheidungen, die den Verkehrsfluss betreffen", teilte BVB-Pressesprecher Sascha Fligge t-online am Donnerstag mit.
Um Probleme zu vermindern, bittet der BVB die Fans um einen frühzeitigen Aufbruch Richtung Stadion. Auch beim Verlassen der Arena sei Vorsicht geboten, teilte der Revierclub mit.
Verdi befindet sich im Tarifkonflikt
Verdi hat im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes umfangreiche Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr von NRW für Freitag angekündigt. Schwerpunkte dabei sind das Ruhrgebiet von Duisburg bis Dortmund sowie das Rheinland. Neben dem Dortmunder Unternehmen DSW21 sind weitere große Nahverkehrsbetriebe wie die KVB in Köln betroffen.
Ungefähr 30.000 der rund 80.000 Zuschauer reisen laut DSW-21-Angaben erfahrungsgemäß mit dem öffentlichen Nahverkehr inklusive der S- und Regionalbahnen zum BVB-Stadion.
Polizei appellelliert auf Anreise zu Fuß oder Fahrrad
Aufgrund des Streiks appelliert die Polizei Dortmund auf eine Anreise zu Fuß oder per Fahrrad. "Die Anreise mit dem Auto ist am Freitag zum Scheitern verurteilt", sagte ein Pressesprecher der Polizei Dortmund t-online am Mittwoch. Der Allgemeine Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) biete am Stadion sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Schon bei normalen Umständen herrsche am Stadion und Umgebung Parkplatzmangel.
Die DSW21 bietet normalerweise auch einen Shuttleservice zwischen den Uni-Parkplätzen und dem BVB-Stadion an, der an diesem Freitag aber ebenfalls ausfalle. DSW21 verwies aber auch darauf, dass S-Bahnen und Regionalzüge nicht betroffen sind von dem Warnstreik am Freitag, die üblicherweise ebenfalls von Fans zur An- und Abreise genutzt werden.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Dortmund vom 2. März 2023
- BVB.de: ver.di-Warnstreik: BVB informiert über Auswirkungen auf das Freitagspiel
- Anfrage an Pressestelle der Polizei Dortmund
- Mit Material der dpa
- Anfrage an Pressestelle von Borussia Dortmund