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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Dortmund im Pokal-Viertelfinale BVB-Matchwinner Kobel feiert "Sieg mit viel Herz und Kampf"
Beim Pokalsieg des BVB in Bochum wird Gregor Kobel zum Matchwinner und bleibt hinterher ganz cool. Komplimente gibt er lieber an die Mannschaft weiter.
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Die Fans des BVB träumen nach dem 2:1-Sieg beim VfL Bochum im Achtelfinale des DFB-Pokals schon vom Finale – und wissen, wem sie den Derbysieg an der Castroper Straße zu verdanken haben. Die Tore gingen auf das Konto von Emre Can und Marco Reus, der Matchwinner für die Borussia aber war Torhüter Gregor Kobel. "Ich bin heilfroh, dass wir so einen überragenden Torhüter haben wie Greg, der herausragend gut hält", lobte auch Sportdirektor Sebastian Kehl.
Der 25-jährige Schweizer bot einmal mehr eine starke Leistung und bestätigte seine blendende Form. Nach einer weitgehend ruhigen ersten Halbzeit war Kobel im zweiten Durchgang gleich mehrfach gefordert und auf den Punkt hellwach. Zweimal konnte er in höchster Not gegen Bochums Christopher Antwi-Adjei klären. Nach der Partie erklärte der Keeper seine Strategie auf dem Platz und verteilte ein dickes Kompliment an seine Mitspieler.
Gregor Kobel über …
… den kämpferischen Einsatz, insbesondere der Offensivspieler:
Es war nicht immer so, dass wir es vorher nicht gemacht hätten. Aber wir machen es jetzt mit einer Konstanz, die wir auch brauchen. Man sieht, dass wir als Team auf dem Feld stehen. Wir wollen erst mal hinten dichthalten und die Zweikämpfe gewinnen, um dann auch vorne zu brillieren. Dieses Mal war es zwar kein Brillieren, aber am Ende wieder ein Sieg, den wir gerne mitnehmen.
… seine überragende Leistung gegen Bochum:
Es muss sich niemand bei mir bedanken, das ist mein Job. Ich versuche meinen Teil dazu beizutragen, dass wir erfolgreich sind. Wir alle haben uns diesen Sieg als Mannschaft erkämpft. Es war kein Sieg mit Zauber, aber dafür ein Sieg mit viel Herz und Kampf.
… den Treffer von Emre Can aus 50 Metern kurz vor dem Halbzeitpfiff:
Emre hat es überragend gemacht. Es ist schwer, den Ball so direkt anzunehmen und dann aus der Entfernung zu schießen. Der Ball hatte eine super Richtung – der Verteidiger ist zum Glück auch nicht mehr herangekommen. Ein überragendes Tor, das für uns sehr wichtig war. Wir hatten davor einige auch hochkarätige Chancen, die wir aber nicht genutzt haben. Und wenn du mit einem 0:0 in die Pause gegangen wärst … Das Tor zum 1:0 hat uns da sehr geholfen.
… die harte Arbeit über 90 Minuten:
Der Rasen war sicher nicht optimal, aber daran lag es nicht. Die Bochumer haben es sehr gut gemacht und uns aggressiv hoch angelaufen. Wir hatten ein, zwei Pläne, wie wir spielen wollten. Aber es war alles zu, Bochum hat das im Pressing top gelöst. Dann kommt das Stadion dazu, dass immer hinter dem Team steht. Es war eine coole Stimmung.
… den umstrittenen Elfmeter nach einem vermeintlichen Handspiel von Jamie Bynoe-Gittens:
Für mich sah es so aus, dass der Arm zum Körper angewinkelt war. Als der Videoschiedsrichter eingegriffen hat, dachte ich auch, der Strafstoß wird zurückgenommen. Jamie hat die Fläche nicht vergrößert oder den Arm hochgenommen, es war eher ein Schutzreflex.
… seine Strategie gegen gegnerische Stürmer bei Eins-gegen-Eins-Situationen, wie er sie gegen Bochums Christopher Antwi-Adjei hatte:
Ich versuche es dem Angreifer so schwierig wie möglich zu machen, indem ich ihn zu einer Entscheidung zwinge, ob er vorbeigeht oder schießt. Das ist nicht immer einfach, weil alles sehr schnell passiert. Aber du musst cool bleiben und ihn zu einer Entscheidung zwingen und dann reagieren. Das Tor hinter dir ist bei einer Eins-gegen Eins-Situation sehr groß, du kannst nicht alles schließen. Aber du versuchst dich groß zu machen und aus der Bewegung heraus zu attackieren. Wenn du einfach nur reinspringst, legt der Gegner den Ball vorbei und sagt Danke.
… die Schwierigkeit, nach längeren Phasen ohne Aktion plötzlich hellwach sein zu müssen:
Das ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Aber es gehört auch dazu, wenn du für Borussia Dortmund spielst. Es sind immer wieder Spiele, wo lange Zeit wenig passiert und dann plötzlich eine Aktion da ist. Da gilt es, so gut wie möglich im Spiel zu sein, immer deine Position zu haben. Du musst immer Teil des Spiels sein, versuchst immer anspielbar zu sein. Du musst immer voll fokussiert sein.
- Gespräch mit Gregor Kobel nach dem Spiel beim VfL Bochum in der Mixed Zone des Stadions