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Bochum gegen Berlin: Mit Gier, Fans und "Schlotti" zum Klassenerhalt


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Rückrundenstart gegen Hertha BSC
VfL Bochum: Mit Gier, Fans und "Schlotti" zum Klassenerhalt


20.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Keven Schlotterbeck und Tarsis Bonga im Training (Archivbild): Bochum muss am Samstag gegen Berlin ran. (Quelle: IMAGO/Dennis Ewert/RHR-FOTO)
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Der VfL Bochum glaubt an das erneute Wunder vom Klassenerhalt – trotz Testspielpleiten und neuer Verletzungssorgen. Heimstärke und Gier sollen helfen.

Als Thomas Letsch den VfL Bochum übernahm, lag der Klub abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Nur ein Zähler auf dem Konto, schon 19 Gegentore – die Stimmung rund um die Castroper Straße war im Keller. "Ganz Fußball-Deutschland hat den VfL damals wohl als sicheren Absteiger gesehen", hat der Trainer erst kürzlich im Interview mit t-online bekannt. Knapp vier Monate später sieht die Situation ganz anders aus, wenn die Bundesliga an diesem Wochenende wieder startet.

Unter Letsch hat der VfL nicht nur die "Rote Laterne" abgegeben und den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze geschafft. Mit einem Sieg gegen Hertha BSC kann Bochum am Samstag sogar erstmals über den Tabellen-Strich rutschen. Helfen sollen dabei die Fans, unbedingter Wille und personelle Verstärkung, Auch Verletzungssorgen und eine ganze Reihe an Testspielpleiten können die Stimmung nicht nachhaltig trüben.

Trainer fordert "Gier und Intensität"

Gegen Mönchengladbach und Augsburg hatte sich der VfL vor der Winterpause mit zwei Erfolgen in der Tabelle wieder an die Nichtabstiegsplätze herangekämpft. Ausschlaggebend waren Tugenden, die der Trainer predigt, die zum "Malocher-Fußball" im Pott passen und die die Mannschaft weitgehend verinnerlicht hat. Gefragt sind Überzeugung, Mut und Willen, mit Einsatz, Aggressivität und Zweikampfstärke. Letsch: "Wir wollen die Partie auf unsere aggressive Spielweise dominieren. Wir brauchen von der ersten Minute an Gier und Intensität!"

Mit dieser Herangehensweise und einem kompakten Auftreten ist es den Bochumern zuletzt gelungen, das Vonovia-Ruhrstadion wieder zu einer Festung auszubauen. Die Fans, die auch die trostlose Anfangsphase der Saison relativ klaglos hingenommen hatten, stehen hinter dem Team und sollen zum Trumpf im Kampf um die Klasse werden. "Ich gehe wieder von einer fantastischen Stimmung im Stadion aus", meint Thomas Letsch mit Blick auf das Spiel gegen Hertha.

Es sind aber nicht nur Einstellung und Heimstärke, die an der B1 wieder den Glauben haben wachsen lassen, den Klassenerhalt auch ein zweites Mal zu schaffen. In der Winterpause hat Klub personell nachgelegt. Der bundesligaerfahrene Pierre Kunde Malong, der von Olympiakos Piräus geholt wurde, bietet dem Trainer neue Optionen für das Mittelfeld. Aktuell liefert er sich mit Philip Förster einen Kampf um die Startelf.

Gamboa und Stafylidis verletzt, Schlotterbeck soll verstärken

Direkt gesetzt ist dagegen der zweite Neuzugang: Keven Schlotterbeck vom SC Freiburg soll die Baustelle in der Innenverteidigung schließen, die sich fast durch die ganze Saison zog. Dominique Heintz und Erhan Masovic fielen oft aus, Tim Oermann ist noch sehr jung und auch Vasilios Lampopoulos konnte nicht wirklich überzeugen. Linksfuß Schlotterbeck, älterer Bruder von Nationalspieler Nico, soll jetzt die ideale Ergänzung zu Ivan Ordets bilden. "Schlotti ist noch einmal ein anderer Spielertyp. Er bringt neben seiner Geschwindigkeit Qualitäten im Spielaufbau und im Vorwärtsattackieren mit", zeigte sich Thomas Letsch voll des Lobes für den 25-Jährigen.

Mit den Neuzugängen und dem gesteigerten Konkurrenzkampf kann es der VfL auch verkraften, dass der eine oder andere Verletzte auf der Liste auftaucht. Konstantinos Stafylidis muss aktuell mit einer gebrochenen Rippe passen. Cristian Gamboa hat sich im Training am Mittwoch das Innenband im Knie angerissen. Hier steht aber mit dem zu Saisonbeginn verpflichteten Saidy Janko ein Außenverteidiger als Ersatz bereit. Dass Saidy Janko durch einen Nasenbeinbruch lädiert ist, nimmt Letsch mit Humor: "Saidy wirft eine etwas krumme Nase nicht aus der Bahn."

Für Simon Zoller wird es eng

Während die Rollen in der Defensive zunächst verteilt sind, bleibt es vorne spannend. Mit Takuma Asano, Christopher Antwi-Adjei, Gerrit Holtmann oder auch Jordi Osei-Tutu verfügt der Kader über einige schnelle Flügelstürmer. Da Philipp Hofmann als Stoßstürmer gesetzt ist, wird es somit sogar für einen Routinier wie Simon Zoller eng, in die erste Elf zu rutschen.

Thomas Letsch freut sich, genügend Alternativen zu haben. "Die vorderen Spieler müssen viel sprinten und den Gegner unter Druck setzen", erklärt er. "Wenn einer nach 65 Minuten platt ist, ist es ideal, wenn man weiß, da kommt gleich der nächste rein." Von seinem Kader jedenfalls ist der VfL-Trainer in diesen Tagen überzeugt – die Hertha kann kommen: "Mein Gefühl sagt mir, wir sind bereit!"

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen des Autors
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