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Erste Absagen für Bergparaden - Verband: "Wir stehen bereit"


Dresden
Erste Absagen für Bergparaden - Verband: "Wir stehen bereit"

Von dpa
12.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Sorge um Bergparaden im AdventVergrößern des Bildes
Musiker und Fahnenträger bergmännischer Traditionsvereine haben Aufstellung genommen. (Quelle: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Bildarchiv/dpa-bilder)

Der Advent ist Hoch-Zeit der traditionsreichen Bergparaden im Erzgebirge: Hunderte Männer, Frauen und Kinder in historischen Bergmannsuniformen ziehen zu Musik durch die Straßen. Dieses Jahr bangen die Traditionsvereine erneut um ihre Paraden, die in Sachsen zur Weihnachtszeit gehören wie Christstollen und Schwibbogen. Bisher waren zwölf Bergparaden geplant, die ersten am 27. November in Chemnitz und Oelsnitz. Am Freitag kamen erste Absagen aus den Rathäusern von Chemnitz und Dresden. So sollen unnötige Kontakte durch Großevents vermieden werden, hieß es.

Zwar sieht die Corona-Schutz-Verordnung Ausnahmen für landestypischen Veranstaltungen vor, zu denen Bergparaden gerechnet werden. Sie gilt aber in ihrer aktuellen Fassung nur bis 25. November. Und sollten Weihnachtsmärkte, wie von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) angemahnt, abgesagt werden, dürfte das weitere Bergparaden treffen.

Die Unruhe in den Vereinen sei groß, sagte Ray Lätzsch, Vorsitzender des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, der Deutschen Presse-Agentur. Die Erfahrungen aus dem Vorjahr sitzen tief: Damals waren die Paraden und Aufzüge, die zum immateriellen Kulturerbe zählen und normalerweise Zehntausende Besucher anlocken, wegen des Corona-Lockdowns abgesagt worden. Als kleiner Trost wurde unter dem Titel "Unser Erzgebirge ist Weihnachten" ein Film zur Bergmännischen Weihnacht produziert, der im Internet mehr als 155 000 Mal aufgerufen wurde.

"Wir stehen bereit", sagte Lätzsch. "Wir haben alles fertig und von unserer Seite kann es losgehen." So gebe es Hygienekonzepte und die Vereine hätten Busse für die Anreise bestellt. Für einzelne Paraden etwa der in Annaberg-Buchholz am 19. Dezember haben auch Vereine aus anderen Bundesländern und Österreich ihr Kommen zugesagt.

Erneute Absagen der Paraden sind aus Sicht Lätzschs das falsche Signal an die Bürger. Die Menschen sehnten sich nach einem Stück Normalität, gerade in der Vorweihnachtszeit. "Und viele Menschen haben sich gegen Corona impfen lassen, um Normalität in ihrem Leben zurückzuerhalten." Er appellierte an das Land und die Kommunen, solche Veranstaltungen zu ermöglichen. Zumal die Paraden unter freiem Himmel und nicht in geschlossenen Räumen stattfinden.

Bisher gebe es keine Austrittswelle in den Vereinen, sagte Lätzsch. Eine Kapelle habe sich allerdings vom Spielbetrieb für dieses Jahr abgemeldet. Die Absage von Auftritten treffe die Vereine und ihre Mitglieder sehr. Lätzsch: "Es ist wie im Fußball: Ein Spieler will auf den Platz und nicht auf der Bank sitzen." So wollten sich auch die Traditionsvereine und ihre Mitglieder bei den Paraden präsentieren. Das sei gerade für die Nachwuchsarbeit immens wichtig.

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