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Textilbranche kämpft mit Folgen der Corona-Krise


Chemnitz
Textilbranche kämpft mit Folgen der Corona-Krise

Von dpa
29.09.2021Lesedauer: 2 Min.
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Nach dem Einbruch infolge der Corona-Pandemie hat die ostdeutsche Textilindustrie zur Aufholjagd angesetzt. "Wir haben des Vorkrisenniveau aber noch nicht erreicht", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie, Jenz Otto, am Mittwoch in Chemnitz. Durch die Schließung des Einzelhandels im Winter säßen viele Hersteller von Bekleidung auf vollen Lagern und werde Winterware kaum geordert. Auch die Produktionsprobleme der Autoindustrie wegen des Chipmangels seien spürbar. Ruhen die Bänder und sinken die Stückzahlen, würden weniger Sitze und andere textile Teile für Autos benötigt, erläuterte Otto.

Generell wirke sich der Trend zur Elektromobilität anders als für manch andere Autozulieferer für seine Branche nicht negativ aus. Denn unabhängig von der Antriebstechnik würden auch bei Elektroautos Textilien etwa fürs Interieur oder als Dämmmaterial gebraucht, erläuterte der Fachmann. In der Branche entfalle inzwischen mehr als die Hälfte des Umsatzes auf technische Textilien.

Der Schwerpunkt der ostdeutschen Textilindustrie liegt in Sachsen und Thüringen, vor allem im Vogtland und der Oberlausitz. Zur Branche gehörten rund 350 Unternehmen mit 16.000 Beschäftigten, sagte Otto. Etwa 160 Firmen seien Mitglied im Verband. 2020 war seinen Angaben nach der Umsatz um rund 10 Prozent gesunken. Nach einem schwierigen Start stehe dieses Jahr bisher ein Plus von etwa 6 Prozent zu Buche.

Erschwert wird die Aufholjagd den Angaben nach durch steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie fehlende Fachkräfte. Zudem hätten sich Investitionen in die Produktion medizinischer Schutzkleidung wie Masken bisher nicht ausgezahlt, monierte Otto. "Der Beschaffungsmarkt ist wieder auf alte Bahnen eingeschwenkt." Große Bestellungen der öffentlichen Hand, von Krankenhäusern und Pflegeheimen seien bisher ausgeblieben. Etliche Textilfirmen hatten in solche Produkte investiert, nachdem die Lieferketten aus Asien zu Beginn der Pandemie zusammengebrochen waren. Offensichtlich sei den Bestellern aber der günstigste Preis wichtiger als eine abgesicherte Produktion solcher Güter in Deutschland und Europa, konstatierte Otto.

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